Corona in Krefeld Schutzmasken-Pflicht ist in Krefeld derzeit kein Thema
Krefeld · Oberbürgermeister Frank Meyer setzt sich für eine einheitliche Regelung in den Kommunen ein. Zahl der Infektionen ist um 14 auf 225 angestiegen.
Die Zahl der positiv auf Corona getesteten Personen steigt – in Krefeld so gut wie in ganz Deutschland. Oberbürgermeister Frank Meyer sieht derzeit aber keinen Anlass, dass die Stadt dem Beispiel von Jena folgen sollte und das Tragen von Mundschutz zur Pflicht macht. Er plädiert vielmehr für eine einheitliche Regelung in Land und Bund.
Wie hält es der OB selbst mit dem Mundschutz? So etwa, wenn er vor der Post am Ostwall in der Schlange wartet, wie erst am Dienstag geschehen? „Ich halte mich grundsätzlich an die Abstandsregelung“, betont das Stadtoberhaupt. Auf eine Maske verzichtet er. Wichtiger aus seiner Sicht ist es, dass medizinisches Personal, Krankenpflege- und Stadtmitarbeiter, bei denen die Ansteckungsgefahr größer ist (etwa beim Kommunalen Ordnungsdienst, KOD), entsprechend ausgestattet werden. „Das ist täglich Thema in der Sitzung des Krisenstabes“, berichtet Meyer.
Die Schutzausrüstung wird der Stadt einerseits über die Bezirksregierung zur Verfügung gestellt, sie bemüht sich aber zusätzlich selbst darum. Vom Rat sei man ermächtigt worden, entsprechend überplanmäßig einzukaufen, so der OB.
In diesem Zusammenhang spricht die Fraktion „Die Linke“ in einer Pressemitteilung den stetigen Preisanstieg in diesem Bereich an. Für 700 000 Euro werde jetzt bestellt, weitere Bestellungen würden bei Bedarf in den kommenden Monaten folgen. „Ob die Stadt Preisvergleiche vorgenommen hat, können wir nicht beurteilen“, sagt Basri Cakir, Fraktionsvorsitzender. Der Kreis Heinsberg habe sich erfolgreich um Hilfe aus China bemüht: 15 000 Schutzmasken würden über das chinesische Generalkonsulat in Düsseldorf geliefert. Weitere Lieferungen und Ankäufe in China seien vorgesehen. „Hat die Krefelder Verwaltung sich auch in diese Richtung bemüht?“, fragt Cacir, der die augenblickliche Geschäftemacherei kritisiert.
Corona-Zahlen:
Insgesamt 225 Fälle
Die Krefelder Corona-Zahlen bewegen sich auf einem gleichbleibenden Niveau: Insgesamt 225 Personen wurden bis Mittwoch, 12 Uhr, positiv getestet. Das sind 14 mehr als am Vortrag. 53 Personen davon sind allerdings schon genesen. Außerdem gab es einen Toten. 32 Corona-Patienten befinden sich im Krankenhaus, davon sechs auf der Intensivstation. Insgesamt 1021 Personen sind in häuslicher Quarantäne – bei den Infizierten wird diese sogar angeordnet, wenn sie nicht im Krankenhaus behandelt werden müssen.
„Die Krankenhäuser tun alles, um sich auf einen möglichen Anstieg der Zahlen vorzubereiten, indem sie zum Beispiel die Zahl der Beatmungsplätze aufstocken“, erklärt Meyer. Die Engstelle könnten aus seiner Sicht am Ende die Menschen sein, die sie bedienen können. Doch auch dazu gebe es schon Schulungen.
Die im Vergleich zu anderen Kommunen recht hohen Krefelder Zahlen führt der OB darauf zurück, dass auch besonders oft getestet werde: 2279 Abstriche wurden mittlerweile genommen – 100 mehr als am Tag zuvor. Die Anfragen dazu beim Diagnosezentrum an der Schwertstraße seien zuletzt erstmals zurückgegangen.
Weiterhin zufrieden sind KOD und Polizei mit der Art und Weise, wie sich die Krefelder an das Kontaktverbot halten. Weiterhin Probleme gebe es hier nur mit Drogen- und Alkohol-Kranken, bei denen auch Bußgelder nicht helfen. Hier wolle man deshalb versuchen, die Sozialarbeiter und Streetworker einzubinden, sagt Frank Meyer. Auch einzelnen Kiosk-Betreibern, die Alkohol verkaufen, will die Stadt nun verstärkt auf die Finger schauen.