Krefelder Jugendliche wählen den Bundestag

Mit der „Jugendwahl U18“ soll der Politikverdrossenheit entgegengewirkt werden.

Krefeld. Neben Sport und Musik zählt Leon Schwager (16) auch Politik zu seinen Interessen. Als Mitglied des städtischen Jugendbeirats ist dies bei ihm keine Überraschung. Doch viele andere Jugendliche schreckt alles, was mit Politikern und Parteien zu tun hat, eher ab.

Eine deutschlandweite Simulation der Bundestagswahl ausschließlich für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren soll das nun ändern. „Wer so eine Wahl selbst miterlebt, der verliert auch die Angst davor“, sagt Leon Schwager. „Ich wurde früher auch mit ins Wahllokal mitgenommen. Dadurch hab ich mich auch sehr früh für das politische Geschehen interessiert.“

Am Freitag, 13. September — also neun Tage vor der Bundestagswahl —, wird die „Jugendwahl U18“ durchgeführt. Krefeld beteiligt sich zum ersten Mal. „Wir wollen die Jugend für den politischen Prozess begeistern“, sagt Norbert Axnick, Leiter des Fachbereichs Jugend. „Dann beginnen sie, sich kritisch mit Politik auseinanderzusetzen. Diese Wahl ist daher eine gelungene Aktion.“ In 17 Wahllokalen im ganzen Stadtgebiet können dann Erst- und Zweitstimme abgegeben werden, genau wie bei den Erwachsenen. „In ganz NRW gibt es 83 Wahllokale. Das zeigt, welchen Wert wir dem in Krefeld beimessen“, sagt Silke Bovenschen von der Stadt.

Da es in Krefeld noch keine Erfahrung in puncto Wahlbeteiligung gibt, setzt sich Axnick mit „100 Wählern pro Wahllokal“ ein vorsichtiges Ziel. Die Endergebnisse soll es bereits am selben Abend geben. „Wer Lust hat, kann ab 18 Uhr bei der Auszählung helfen“, erklärt Jürgen Weiland, vom Fischelner Jugendzentrum, in dem unter anderem gewählt werden kann. JH