Ausstellung Krefelder Tafel - Brücke zwischen Überfluss und Mangel

Mit einer Ausstellung blickt die Tafel auf 20 Jahre Engagement für Bedürftige in Krefeld zurück — und in die Zukunft.

Ausstellung: Krefelder Tafel - Brücke zwischen Überfluss und Mangel
Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Ohne Engagement „von außen“ ist die Krefelder Tafel nicht denkbar. Deshalb geht sie zum 20-jährigen Bestehen auch raus an die Öffentlichkeit. Mit der Ausstellung „Die Tafel - Brücke zwischen Überfluss und Mangel“, zeigen die Verantwortlichen in der Sparkasse am Ostwall auf 14 Informationstafeln die Arbeitsweise der Einrichtung — und vor allem die Menschen, die für diejenigen einstehen, denen es nicht so gut geht.

„Die Ausstellung ist dreierlei: Eine Mahnung, sich bewusst zu werden, wie viele Lebensmittel vernichtet werden“, erklärt Tafel-Vorsitzender Hansgeorg Rehbein. „Außerdem, dass in unserem Wohlfahrtsstaat 12,5Prozent der Menschen von Armut bedroht sind und dass keiner in der Gesellschaft die Solidarität mit denjenigen vergessen darf, die am Rand der Gesellschaft leben.“

Dazu gehörten auch die Flüchtlinge. „Vieles läuft bei uns im Stillen ab. Mit der Ausstellung wollen wir für mehr Solidarität und ehrenamtliches Engagement werben, ohne die die Gesellschaft ärmer wäre“, sagt Rehbein. Er freut sich, die Arbeit an prominenter Stelle vorstellen zu können. „Wir zeigen die Tafelidee auf neuen Plakaten, Fotos und Texten.“

Herbert Hausmanns und Ulrich Kleina haben sich dafür stark gemacht und die 20-jährige Geschichte der Krefelder Tafel darauf erzählt. Zur Ausstellungseröffnung sind aktuelle und vergangene Verantwortliche und viele Helfer der Tafel im Foyer des Geldinstitutes erschienen. „Viele Mitarbeiter sind von Anfang an dabei“, sagt Brigitte Reich, Frau der ersten Stunde, und blickt auf die großen neuen Fotos. „Ich wollte vor 20 Jahren eine Lebensmittelausgabe organisieren, Liesel Ploenes einen Mittagstisch.“ Die Krefelder Tafel ging aus den beiden Ideen hervor. „Es gab zehn Gründungsmitglieder.“

Fünf Ausgabestellen gibt es heute. Im „Tafelladen“ an der Friedrich-Ebert-Straße, im Freizeitzentrum Süd, an der Herbertzstraße, in Stahldorf und in der Dionysiuskirche. 140 ehrenamtliche Helfer versorgen pro Woche rund 4000 bedürftige Menschen mit Lebensmitteln, sowie weitere 400 mit einer warmen Mahlzeit.

Bei den Tafeln werden Lebensmittelspenden gesammelt und kostenlos an Bedürftige weitergeben. Gerade werden Gelspenden dringend gebraucht: „Ein Transportfahrzeug ist schrottreif“, sagt der Tafel-Vorsitzende Rehbein.

Am liebsten würden es die Mitarbeiter aber sehen, wenn die Tafeln überflüssig würden. „Doch sie werden immer nötiger“, sagt der Tafel-Chef. Die Fieberkurve zeigt eine Ausgabemenge von etwa 166 Tonnen im Jahr 1996. Ihnen stehen gut 700 Tonnen in 2015 gegenüber. Die Kurve zeigt nach oben.