Freizeit Krefelder Waldsee ab sofort freitags für alle Schwimmer geöffnet

Krefeld · Der Waldsee in Uerdingen wird ab sofort freitags für alle Besucher geöffnet. Parallel macht ein Krefelder einen Vorschlag, der Familien hilft, die am Wochenende draußen schwimmen wollen.

Der Waldsee in Uerdingen.

Foto: Dirk Jochmann

Aktualisiert um 18.50 Uhr: Die schwierige Freibad-Situation in Krefeld entspannt sich ein wenig. Die Stadt und der Schwimmverein Bayer Uerdingen 08 haben sich am Dienstag darauf verständigt, den Waldsee ab sofort freitags zwischen 12 und 20 Uhr für die Allgemeinheit zu öffnen. Diese Regelung gilt zunächst bis zum Ende der Sommerferien. Der Eintritt kostet fünf Euro für Erwachsene und drei für Kinder. Die Ferienpässe der Stadt gelten auch für dieses Angebot. „Es ist ein erster Schritt in die Richtung, den daheim gebliebenen Familien das Schwimmen unter freiem Himmel zu ermöglichen“, sagte Sportdezernent Markus Schön.

Damit hilft der größte Krefelder Schwimmverein der Stadt aus einer misslichen Lage. Das Badezentrum Bockum ist derzeit wegen Legionellen geschlossen, das Freibad in Hüls darf aus versicherungsrechtlichen Gründen in seiner bisherigen Form nicht betrieben werden. Dank der Uerdinger gibt es nun ein temporäres Freibad-Angebot in den heißen Tagen, die vorhergesagt sind. Im Gegenzug vermittelt die Stadt dem Verein das dafür erforderliche Aufsichtspersonal.

Am Waldsee müssen Besucher vier Dinge beachten:

1. Den Gästen stehen der Außenbereich mit Waldsee, Sommerumkleiden und -duschen sowie das Toilettenhaus am Parkplatz zur Verfügung. Die Schwimmhallen und die übrigen überdachten Räume sind dagegen weiterhin ausschließlich für Vereinsmitglieder vorgesehen.

2. Der Waldsee hat keinen Nichtschwimmer-Bereich.

3. Der SV Bayer Uerdingen 08 behält sich vor, bei entsprechender Frequentierung die Anzahl der Besucher zu beschränken.

4. Für die Anfahrt zum Vereinsgelände Am Waldsee 25 werden Rad und Bus (Haltestelle der Linie 831 „Am Waldsee“) empfohlen, weil die öffentlichen Parkplätze im Umfeld begrenzt sind.

Bayer-Geschäftsführer Gunter Archinger räumt ein, dass es durchaus in den vergangenen Wochen Gesprächsbedarf von Seiten einiger Vereinsmitglieder gegeben habe. „Dabei ging es aber vor allem um die Fragen der Öffnungszeiten und wann der See auch für Nicht-Mitglieder zugänglich sein wird. Das haben wir aber im persönlichen Gespräch mit den Fragenden geklärt. Der Zuspruch für die Aktion ist groß.“ Kritik hatte es aber beispielsweise in den Sozialen Netzwerken gegeben. So äußerten sich Krefelder, die angaben, Vereinsmitglied beim SV Bayer zu sein, wenig erfreut über die tageweise Öffnung für Nicht-Vereinsmitglieder. Eine Frau schreibt: „Das ist ja mehr als ärgerlich. Eine Stadt bekommt es nicht hin und wir als Mitglieder beim SV Bayer 08 sollen jetzt den schönen Waldsee teilen.“ Eine andere Nutzerin von Facebook ergänzt: „Wenn der Waldsee nun tageweise und das Stückchen ‚Strand‘ für alle geöffnet wird, finde ich das zwar eine tolle Aktion, aber knubbelig wird es dann dort erst recht. Ich denke nicht, dass der Waldsee wirklich die Kapazität hat.“

Um den Überblick zu behalten, sollen städtische Mitarbeiter in Zukunft mit für die Aufsicht und den Einlass am Waldsee verantwortlich sein. Um die Örtlichkeiten besser kennenzulernen wurden Begehungstermine vor Ort zwischen Verein und Verwaltung vereinbart. „Solche Vorplanungen sind wichtig, damit alles gut ineinandergreift“, sagt Archinger.

Shuttle könnte Familien nach Duisburg bringen

Für andere Tage und weitere Freibad-Besuche hat der Krefelder Dietmar Hanke eine Idee: Samstags und sonntags könnte ein Shuttlebus vom Krefelder Ostwall zum Freibad in Duisburg-Großenbaum fahren. Hanke schlägt vor, dass der Bus morgens startet und auf dem Weg in die Nachbarstadt Zwischenstopps am Bockumer Platz und am Röttgen in Uerdingen einlegt. Die Rückfahrt schlägt er für 19 Uhr vor, wenn das Bad in Großenbaum schließt. Hanke hofft, dass ein Fahrpreis von drei Euro pro Person und zehn Euro für Familien möglich ist. „Es ist nicht die Schuld der Familien, dass unser Badezentrum aktuell nicht öffnen kann und der Elfrather See ebenfalls wegen schlechter Wasserqualität nicht zum Baden freigegeben ist“, sagt er.

Für seine Idee sucht Hanke nun einen Sponsor. Seine Anfrage bei den Stadtwerken endete mit einer schlechten Nachricht. Die SWK-Busse könnten nicht außerhalb der Routen fahren, hieß es. Hanke will es nun bei vier privaten Bus-Unternehmen in der Region probieren. Sobald er ein positives Signal erhalte und den Preis kenne, werde er weiter nach Sponsoren suchen, sagt er. Diese Sponsoren würde er auf einer Internetseite präsentieren, die er aufgrund seiner IT-Kenntnisse in „kürzester Zeit“ ins Netz stellen könne.

Hier befindet sich der Waldsee: