Umfrage Krefeldern gefallen Kunst und mehr Pflanzen
Krefeld · Mobiles Grün und Co.: Was sagen die Menschen in Krefeld zu den neuen Sitzmöglichkeiten in der Innenstadt und der Initiative „Kastenart“? Eine Umfrage.
Krefeld wird bunter – und das in vielerlei Hinsicht. Vergangenes Jahr standen noch Prototypen des „Mobilen Grüns“ nur am Von-der-Leyen-Platz, dieses Jahr können sie durch Veränderungen von Passanten auf weiteren Straßen der Innenstadt genutzt werden: „Wir haben die Elemente noch einmal angepasst und Graffiti-Schutz ergänzt, das Bewässerungssystem umgestellt und die Art des Holzes verändert“, so Stadtmarketing-Leiterin Claire Neidhardt. Die Herstellung sei recht komplex, sodass die Elemente „sukzessiv“ aufgestellt werden, wie sie erzählt.
Bei den Anlagen handelt es sich um bepflanzte Bänke, die mobil angelegt wurden, sprich verschoben werden können. Die Hochschule Niederrhein und unterschiedliche Abteilungen der Stadtverwaltung wirkten am Projekt mit und sorgen für ein grüneres Krefeld. Die Projektgruppe bestehend aus Akteuren aus dem Klimastab, dem Fachbereich Umwelt und Verbraucherschutz, dem Fachbereich Stadt- und Verkehrsplanung sowie dem KBK entwickelte das Design für die mobilen Anlagen.
Von 37 geplanten Elementen können bereits einige im Sommer als Schattenplätze oder grundsätzlich als Aufenthaltsorte genutzt werden. Rankhilfen und Blumenkübel sollen die höchstens zwei Quadratmeter großen Bänke zusätzlich schmücken.
Anwohnerin Claudia Heymanns findet, dass die bepflanzten Bänke „zum verweilen“ einladen und „die Straße aufhübschen“. Damit das auch so bleibt, hofft sie, dass die grünen Sitzmöglichkeiten auch weiterhin gepflegt werden.
Annemarie Kahnert hat bislang Sitzgelegenheiten in der Krefelder Innenstadt vermisst, jetzt freut sie sich über die neuen Grünelemente: „Es gibt zu wenig Möglichkeiten sich hinzusetzen.“ Entsprechend gefallen ihr die Bänke gut.
Das Besondere an den begrünten Bänken? Sie sind so angelegt, dass sie mobil und somit vielseitig einsetzbar sind und die Stadt je nach Fest und Bedarf schmücken und genutzt werden können. Neben den Sitzbänken gibt es auch mobile Sitzhocker, die beliebig umgestellt werden können.
Dennoch sieht Claudia Heymanns auch einige kritische Aspekte in den neuen grünen Sitzmöglichkeiten. Sie hat Bedenken, dass das neue Mobiliar zerstört wird. Ihrer Meinung nach wird viel in der Innenstadt kaputtgemacht. Alexander Kneip hingegen weist in Bezug auf das Vandalismus-Problem auf das Ordnungsamt und die Polizei hin, die regelmäßig die Krefelder Innenstadt kontrollierten.
Für die Zukunft ist laut Stadt geplant, die mobilen Grünelemente noch zu erweitern, zum Beispiel durch neue nutzbare Bestandteile wie eine Theke oder eine Ladebuchse für Mobilgeräte. Des Weiteren ist eine schmalere Variante der bepflanzten Bänke in Planung, die dort genutzt werden soll, wo nicht so viel Platz ist, zum Beispiel auf der Hochstraße „zwischen den Schaufenstern“, soweit die Überlegung nach Neidhardt.
92 bemalte Stromkästen innerhalb der vier Wälle
Auch das Projekt „KastenArt“ sorgt innerhalb der vier Wälle mit 92 bemalten Stromkästen für ein bunteres Krefeld. Ein Wettbewerb durch das Stadtmarketing hatte im vergangenen Jahr einige Künstler auf den Plan gerufen, die die Stromkästen kreativ gestalteten. Zuvor wurden die Kästen lackiert, sodass kein Graffiti mehr zu sehen ist, abgeschliffen und mit einer Folie mit aufgedrucktem Motiv beklebt.
Die Motive zeigen vor allem Stadtbaukultur, wobei 19 Kästen mit einem 3D-Effekt versehen wurden. Dieser wurde bei besagtem Wettbewerb erstmals von der Künstlerin Isabella Robalino vorgestellt. Die farbenfrohen Stromkästen kommen auch bei Passanten gut an: „Ich komme hier fast jeden Tag vorbei“, sagt Annemarie Kahnert. Die verschönerten Stromkästen seien der Seniorin positiv ins Auge gefallen. Dennis Hacla findet, dass die tristen grauen Stromkästen durch die Bemalung nur optisch gewinnen und entsprechend als „netter Nebeneffekt“ gewertet werden könnten.
Auch Alexander Kneip findet: „Dann macht das wieder ein bisschen mehr Spaß in die Stadt zu gehen“. Zugleich hofft er auf belebtere Straßen. Außerdem sieht Kneip die bepflanzten Bänke und die bemalten Stromkästen als Chance für Krefeld: Aufgrund der Schließung von einigen Geschäften wie dem Kaufhof könnte es zu leereren Straßen in der Innenstadt kommen, durch neue Sitzgelegenheiten könnten mehr Besucher angelockt werden, was die Einkaufszonen wiederrum beleben würde.
Bunte Stromkästen fallen
auch den Autofahrern auf
Krystian Luniewski, der die Stromkästen in Krefeld mit weiteren anderen Kollegen beklebt, sieht in der Initiative eine Aufwertung für Krefeld. Er ist der Meinung, dass die bunten Stromkästen besser aussehen, als ein „grauer Kasten“. Zudem seien sie ihm bereits auch persönlich beim Autofahren aufgefallen.