Kreuzweg gegen sozialen Kahlschlag, Ausgrenzung und Armut
Mit einem Marsch durch die Innenstadt machten christliche Organisationen auf Missstände aufmerksam.
„GeRECHTigkeit für dich und mich“ — so lautet das diesjährige Motto des sozial-politischen Kreuzweges für Gerechtigkeit durch die Krefelder Fußgängerzone. Diverse christliche Organisationen, wie die Cityseelsorge, Emmaus-Gemeinschaft und der Verein Anstoss, das Kolpinghaus sowie das Arbeitslosenzentrum und die Krefelder Ortsverbände der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (KFD) und der Katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB) luden dazu ein.
Viele Krefelder waren dem Aufruf gefolgt und zogen ab 17.30 Uhr gemeinsam von der Dionysiuskirche Richtung Hansa-Haus, um ein Zeichen gegen Armut, Ausgrenzung und sozialen Kahlschlag zu setzten. Schilder mit Aufschriften wie „Recht auf Arbeit und Bildung“ waren Teil des Marsches. Insgesamt wurden sieben Stationen angesteuert, an denen das Thema veranschaulicht wurde.
So sollte eine Waage zum Beispiel das ungleich verteilte Einkommen in der Gesellschaft demonstrieren. Aber auch das gemeinsame Beten, Singen und weitere Musik gehörten dazu. Mit den im Voraus verteilten Lied- und Gebetstexten konnte jeder Teilnehmer den Programmverlauf mit verfolgen. Demonstriert wurde gegen „eine Globalisierung der Gleichgültigkeit“. Jedem stehe das Recht auf Respekt und Frieden zu. „Ziel ist es, Passanten auf den Missstand aufmerksam zu machen“, sagt Beate Schmidt, Mitglied des Sozialdienstes katholischer Frauen (SKF) in Krefeld.
Schon zum neunten Mal in Folge wurde der Kreuzweg in Krefeld vorbereitet. Jedes Jahr wechselt das Motto. Beate Schmidt ist von Anfang an mit dabei. Denn sie hat beruflich fast tagtäglich mit Menschen in Nöten zu tun. „Die Idee, einen Kreuzmarsch zu veran-stalten, hat den Ursprung in Krefeld“, berichtet die 59-jährige. Mittlerweile gibt es auch Kreuzwege in Viersen und Mönchengladbach. Gertrud Schmeer, Mitglied in der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands, begleitet seit sieben Jahren den besonderen Gang quer durch die Innenstadt. „Das Ereignis passt super in die Fastenzeit zu Ostern“, findet sie.
Auch das Friedensbündnis Krefeld betreute eine der Stationen. Die Organisatoren machten hier deutlich, dass für sie Frieden und Gerechtigkeit für das Wohl der Gemeinschaft zusammengehören. Auch auf das Thema Kinderarmut wurde aufmerksam gemacht. In Deutschland lebt jedes fünfte Kind in Armut.
Moderator Ulrich Hagens von der Cityseelsorge betonte, dass der Kreuzweg eine Gemeinschaftsaktion ist. Auch er ist schon einige Jahre mit dabei, seit drei Jahren moderiert er den Marsch. Zum Abschluss des Weges durch die Innenstadt lud der Caritasverband zu Wasser, Wein und Brot ins Hansa-Haus ein.