Ausstellung: Erinnerung an einen Freund
Im Kunst-Spektrum sind Bilder von Rolf Leibenguth zu sehen. Er starb im Sommer nach kurzer, schwerer Krankheit.
Krefeld. Mit einer großen Ausstellung erinnert die Gemeinschaft Krefelder Künstler derzeit an ihren Freund und Förderer Rolf Leibenguth. Der Galerist, Bühnenbildner und Dramaturg, der im Sommer nach kurzer, schwerer Krankheit starb, war auch als Maler künstlerisch tätig.
1990 hatte er eine große Ausstellung in einer Kölner Galerie. Damals wurden seine Bilder nicht einfach an die Wände gehängt, sondern in eine eigens dafür gebaute Architektur eingefügt. Im Kunst-Spektrum werden diese Arbeiten für sich und sozusagen in klassischer Weise präsentiert. K.A. Janßen, Vorsitzender der Künstlergemeinschaft und persönlicher Freund Leibenguths, hat die Ausstellung eingerichtet. "Es würde keinen Sinn machen, die Präsentation von damals zu kopieren", sagt er.
So verstellt nichts den Blick auf diese Bilder, die trotz ihrer gedämpften Farbtöne von innen zu leuchten scheinen. Als Bildtafeln hat Leibenguth selbst seine Arbeiten bezeichnet. Meist sind die Farben auf Hartfaserplatten in Schichten aufgetragen und teilweise wieder abgeschliffen. Interessante Strukturen von feinen Linien und Ritzungen entstehen so. Im nicht näher definiertem Bildraum schweben Formen und organisch anmutende Gebilde. Manches erinnert an Figuren oder an Fragmente derselben, anderes gerät in die Nähe der Abstraktion.
Die Farben sind stets in klaren Konturen voneinander abgegrenzt, trotzdem entstehen insgesamt weiche Farbklänge. Der Betrachter taucht in einen rätselhaften Kosmos von Farben und Formen ein, der manchmal seine Vorbilder bei Künstlern wie Klee zu haben scheint. Alle Bilder stammen aus einer zeitlich eng begrenzten Werkphase Anfang der 90er Jahre. Nur ein Bild ist bereits in den 60er Jahren entstanden. Es zeigt eine Grau in Grau-Malerei in einer eher kubistischen Formensprache.