Ausstellung: Farbenprächtig und spielerisch
Der Künstler K.A. Janßen zeigt nach überwundener Krankheit einen großen neuen Werkzyklus.
Krefeld. Eine Figur schwebt mehrfach durch einen imaginären Raum. Mal werden ihre Arme dabei zu Flügeln, mal scheint sie kopfüber nach unten zu stürzen. Diese von eleganter Leichtigkeit gekennzeichnete Figur steht für den „Homo ludens“, den spielenden Menschen. Geschaffen hat sie der Künstler K.A. Janßen und sie bildet den Dreh- und Angelpunkt ganz neuer Arbeiten, die jetzt im Kunst-Spektrum zu sehen sind.
Nach Überwindung einer Krankheit hat der 77-jährige Künstler mit bemerkenswerter Energie einen großen neuen Werkzyklus geschaffen. Es sind die bilderartig gestalteten Faltpläne, ein Thema, das Janßen seit Jahren beschäftigt. Mit seinen früheren, etwas spröderen Arbeiten haben diese neuen, farbenprächtigen Beispiele jetzt wenig zu tun.
In Schichten aufgebaut, leuchtet über der grauen Grundierung die blaue Acrylfarbe. Übergroße Linien in Pfeilform schaffen darin Struktur, verleihen dem Raum durch ihre körperhafte Gestalt mehr Tiefe. Zarte Linien verbinden dagegen die eher schablonenhaft gezeichneten Figuren, die in diesem imaginären Raum so spielerisch agieren. Es sind kleine Geschichten, die der Künstler da erzählt, anschaulich aber zugleich auch immer ein Geheimnis bewahrend.
Neben den blauen gibt es auch rot gefärbte Faltpläne. Ein mit „Tanzen“ betiteltes Beispiel fällt aufgrund seines dynamischen Gestus besonders ins Auge. Wichtiges Element sind auch einzelne Buchstaben, deren Bedeutung sich erst im bildnerischen Kontext erschließt. So spielt ein gekröntes N auf den Vogel Zaunkönig an. Faltungen in Leporello-Format sind eine andere Variante der Präsentation, denn inhaltlich ähneln sich diese Bilder.
Bis auf ein Beispiel im letzten Raum, dem von allen Künstlern so geschätztem Kabinett. Eine „Große Spur“ in Tusche fein gezeichnet, breitet sich schlangenartig über den gefalteten Karton aus. An den Wänden daneben befindet sich eine Reihe kunstvoller Kartonschnitte, eine weitere Spezialität des Künstlers. Mit roter Farbe eingewalzt und schwarz überdeckt, leuchtet das Rot nur an wenigen, wieder abgetragenen Stellen. Besondere Leuchtkraft durch den Abstand zur Wand entwickelt auch die gelb gefärbte Rückseite.
Thematisch gibt es mit der Figur des „Homo ludens“ wieder Anknüpfungspunkte an die Faltpläne. So schließt sich in dieser intelligent konzipierten Schau am Ende der Kreis