Musik wie tänzelndes Herbstlaub im Wald

Das 1. Kammerkonzert 2014/15 der Niederrheinischen Sinfoniker stand unter dem Motto „... reger Mozart!“

Krefeld. Wenn auch 129 Jahre zwischen den beiden Kompositionen von Wolfgang Amadeus Mozart (entstanden 1787) und Max Reger (aus dem Jahr 1916) liegen, die die Mitglieder der Niederrheinischen Sinfoniker für ihr erstes Kammerkonzert der Saison 2014/15 gewählt haben, so gibt es doch enge Verbindungen.

Der Klarinettist Reinhard Groll deutete dies in seiner Konzerteinführung an. Doch am stärksten erschien ihm bei Regers Klarinettenkonzert in A-Dur op. 146 der Bezug zur Jahreszeit. „Als ich das Stück gehört habe, musste ich an einen herbstlichen Wald denken, an die vielen Farben. Gleich zum Anfang des Stücks bietet jede Viertelnote eine andere Harmonie.“ Diese Assoziationen kann man leicht nachvollziehen, so wie Fabian Kircher und Dilyana Slavova (beide Violine), Martin Börner (Viola) und Silke Frantz (Violoncello) mit dem ersten Satz, einem Moderato, beginnen.

Die Streicher bieten einen einfühlsamen Rahmen für das Spiel des Klarinettisten. Ein musikalisches Landschaftsbild entsteht, stimmungsvoll verhalten, dann sieht man wieder fröhlich tänzelndes Herbstlaub vor dem inneren Auge. Dieser leichte Blättertanz zieht sich durch das Klarinettenquintett.

So erhält das schön interpretierte Vivace eine Zartheit und Leichtigkeit, wie man sie auch bei Mozart finden kann. Sehr homogen und fein abgestimmt, hervorragend dem unauffälligen Dirigat des ersten Geigers folgend, verzaubert dieser musikalische Herbst.

Man könnte ihn noch besser genießen, würde da nicht klimatisch der extreme Gegensatz im Theaterfoyer herrschen und das erste Kammerkonzert zum ersten Treibhauskonzert der Saison werden.

In neuer Besetzung — nur Dilyana Slavova ersetzt eine erkrankte Kollegin — folgt das Streichquintett C-Dur KV 515 von Wolfgang Amadeus Mozart. Hier übernimmt Chisato Yamamoto den führenden Part in dem „versteckten“ kleinen Geigenkonzert. Mit feiner Eleganz präsentiert sie die führende Stimme im Allegro.

Tänzerisch leicht gestalten die fünf Mitglieder der Niederrheinischen Sinfoniker — hinzukommen noch Albert Khametov und Natascha Krumik mit ihren Bratschen und Raffaele Franchini am Cello — das 1787 entstandene Werk Mozarts. Spritzig und erfrischend kommt das Allegro des letzten Satzes daher. Heiter unbeschwert sowie mit virtuosen Passagen „tanzt“ die erste Geige allen voran. Das Bild eines strahlenden Herbsttages malen die fünf Streicher auch mit den Klängen Mozarts. Es folgt ein langer verdienter Applaus für ein feines Kammerkonzert.