Ausstellung: Fotografie im Sommerfenster

Fünf Krefelder Künstler zeigen noch bis Freitag ihre Werke in den Räumen des Kunstspektrums an der St. Anton-Straße.

Krefeld. Derzeit lädt das Kunst-Spektrum in seinen Räumen an der St. Anton-Straße zum Blick durchs "Sommerfenster" ein. So lautet der Name der Ausstellungsreihe, mit der auch während der Ferien Kunst präsentiert wird.

"Fotografische Positionen" ist der Titel der Schau, die mit Uwe Bülles, Christel Kremser, John Waszek, Theo Windges und Andrea Zmrzlak fünf ganz unterschiedliche Künstler zusammenbringt.

Allen gemeinsam ist, dass sie mit ihrer Kamera kleine wunderbare Geschichten erzählen. Eine direkte Konfrontation der Arbeiten findet nur im ersten Raum statt, die übrigen fünf Räume bespielt jeder solistisch. "Hier leet min Hart" bekennen die Menschen in der Porträtserie von Andrea Zmrzlak. Die Künstlerin zeigt Paare oder Einzelpersonen in einem Kontext, der ihnen viel bedeutet. So präsentiert sich ein älteres Paar in seinem Garten, ein passionierter Jäger zeigt nicht ohne Stolz seine Sammlung von Jagdtrophäen.

Es sind farbenfrohe Doppelbilder, die den Fokus im ersten Bild auf die Menschen und ihre Umgebung als Ganzes richten und im zweiten bestimmte Details zum Thema machen, was jedem Bilderpaar eine besondere Grundstimmung verleiht.

Ein bisschen nostalgisch ist die Stimmung, die den Bilderzyklus "Die große Reise" von Christel Kremser kennzeichnet. Vor Jahren hat sie den Garten der Keramikerin Antje Gartz besucht und deren witzige Skulpturen darin fotografiert.

Daraus ist eine poetische Geschichte geworden, die durch die eigens zu den Bildern verfassten Texten von Renate Wiesemann-Fuchs einen heiter-melancholischen Charakter bekommen. Licht- und Schattenspiele verleihen den Bildern einen besonderen Zauber. Kremser hat eine Welt festgehalten, die so nicht mehr besteht. Der Garten ist längst verwildert, seine Besitzerin inzwischen verstorben.

Für seine Aufnahmen der niederrheinischen Landschaft hat Uwe Bülles den Blick mal ohne Brille riskiert. Die Bilder zeigen eine Unschärfe, die der eigenen Sehschwäche des Künstlers entspricht. Ein witziges Experiment, das zu den oft diffusen Lichtverhältnissen der Landschaft passt.

Ein wenig gruselig sind die bunten Köpfe mit ihren fratzenartigen Gesichtern, die John Waszek zeigt. Es sind Figuren aus Schneekugeln, die der Künstler sammelt und deren Defizite hier durch die Vergrößerung bewusst sichtbar gemacht werden. Reduktion ist die Devise von Theo Windges, der aus seinem Zyklus "Zweidimensionale Räumlichkeiten" Beispiele zeigt, die eigenständigen abstrakten Bildkompositionen sehr nahe kommen.