Ausstellung: Mit Kettensäge und Schwert

Holzskulpturen in Uerdingen.

Krefeld. Ungewöhnliche Holzskulpturen von Bernd Hörold-Hoffmann sind noch bis Samstagmittag in der Galerie am Rheintor zu sehen. Direkt aus dem Stamm arbeitet der in Heidelberg lebende Künstler Formen, die sich meist in die Senkrechte strecken.

Kettensägen und Schwerter sind seine martialischen Werkzeuge. Umso erstaunlicher ist die Dynamik, die in mancher Form steckt. Hörold-Hoffmann arbeitet mit Hölzern, die bereits eine Geschichte haben. Das können jahrhundertealte Eichenbalken aus Abbruchhäusern sein oder Holz von Mammutbäumen aus dem Heidelberger Arboretum.

Die unterschiedliche Farbe und Maserung verleiht den Arbeiten einen großen Reiz. Sie sind sowohl für den Innen- als auch den Außenbereich gedacht. Witterung und Alter sorgen dafür, dass der Entstehungsprozess einer Figur nie endgültig abgeschlossen ist. Das Material lebt weiter, ein Vorgang der für den Künstler sehr wichtig ist.

Rein für den Innenraum geschaffene Formen haben manchmal auch einen Gebrauchscharakter. So könnte man sich das langgezogene "Oh" aus glatt geschliffenem Eichenholz durchaus als Sitzgelegenheit vorstellen.

Bei den Boden- und Wandskulpturen sind aus dem Holz geformte dicke Stäbe ein wiederkehrendes Motiv. Sie sind mal streng seriell zu "66" angeordnet, mal erwecken sie als überdimensionale Grashalme den Eindruck von Bewegung. Besonders ins Auge fällt die über zwei Meter hohe Skulptur "Welle", die schmal und mit sanften Biegungen nach oben strebt. Das Holz ist hier ein Mammutbaum, dessen schöne Maserung die Bewegung der Skulptur nachzeichnet. Material und Form verschmelzen hier zu einer gelungenen Einheit.