Ausstellung: Zwei Künstler wagen den Schritt zu zweit

„Pas de Deux“ heißt die Schau von Czaja Braatz und Rita Wilmesmeier bei der GKK.

Krefeld. In der Ballettsprache bezeichnet ein Pas de deux einen Tanz der Ballerina mit ihrem Partner. Im Kunst-Spektrum haben Rita Wilmesmeier und Czaja Braatz nun künstlerisch den Schritt zu zweit gewagt. Die titelgebende Arbeit besteht aus einer Wand, die sie mit ihren Bildern und Objekten gemeinsam bestückt haben.

Nähe und Unterschiede werden sehr gut sichtbar. Beide Künstlerinnen experimentieren mit verschiedenen Materialien. Es gibt Festes wie Holz oder Gips, das mit weichen Stoffen wie Nessel und Gaze kombiniert wird. Draht findet als leichtes transparentes Gewebe Verwendung oder auch als abweisender Stacheldraht. In der Wandinstallation gehen die Arbeiten einen lebendigen Dialog ein, und man muss schon genau hinsehen, um zu erraten, wer welches Objekt erstellt hat.

In den übrigen Räumen treten die Unterschiede eher zutage. Wilmesmeier zeigt plastisch gewölbte Drahtgewebe, hinter denen sich oft schemenhaft Fotografien verbergen. Manchmal ist das Gewebe fast ganz mit Farbe bedeckt, sodass das darunter Liegende nur an wenigen Stellen sichtbar wird. Als Malgrund für ihre Mischtechniken benutzt die Künstlerin auch Gummi oder Neopren, was auch haptisch von besonderem Reiz ist. Farblich bevorzugt sie helle Töne, setzt Schwarz und Weiß in Kontrast, lässt ihre kissenartigen Objekte auch in starken Farben wie Rot und Blau leuchten.

Dezent in den Farben, doch klar in der Botschaft sind die Arbeiten von Czaja Braatz. Ihre kunstvoll verknoteten "Seilschaften" sind kritisch zu sehen. Eine eigenwillige Melancholie verbreiten die aus Astwerk gefertigten, hell gefärbten "Trauerbesen".

Deutlich bezieht die Künstlerin im letzten Raum Stellung. Komplett mit Stacheldraht verspannt, ist dieser Bereich nicht zu betreten. An den Drähten hängen Stofffetzen: "UN-Schuld" hat sie die Arbeit genannt. Stärker, weil weniger plakativ sind die "Stachel-Draht-Zeichnungen", bei denen gebogener Draht bizarre Schattenlinien an die Wand wirft.