Ermittlungen in Sachen Müll
Im neuen Krimi von Frank Schmitter geht es um miese Machenschaften und die Literaturszene der (fast) realen Stadt Krefeld.
Krefeld. Es ist ein imaginäres Krefeld mit realistischen Zügen, in dem Tristan Lage ermittelt: Die Polizei residiert am Ostwall, die Redaktionen zweier Lokalzeitungen liegen in der Innenstadt, die erste Leiche taucht im Forstwald auf.
Der Kommissar aus der Feder von Frank Schmitter ist bei seinem zweiten Fall in Sachen Müll unterwegs. Ein Schriftsteller namens Kaspar Weiden wurde tot aufgefunden, und es stellt sich heraus, dass er über eine Menge geheimer Informationen aus dem Bereich Entsorgung verfügte. Der Autor, Leiter des Literaturarchivs München, spinnt noch zwei andere Fäden: Er wirft einen Blick auf Pädagogen am Horkesgath-Gymnasium und die literarische Szene der Stadt. Die Kulturredakteure zweier großer Blätter liefern sich einen Krieg der Federn.
Frank Schmitters zweiter Krimi beweist, wie gut der Autor mit Sprache umzugehen weiß. Dadurch bekommen selbst politische Winkelzüge neue Qualität, nämlich eine literarische.
Wie alle Regionalkrimis lebt auch dieser von der Weiterentwicklung der Hauptfigur. Tristan Lage, dessen Name immer wieder für Frotzeleien der Kollegen taugt, scheint sich mit Freundin Beate besser zu verstehen, er wohnt mit ihr gemeinsam an der Hülser Straße. Schmitters Buch erfüllt alle Kriterien für eine spannende Lektüre mit regionalen Bezug. Aber anders als andere Regional-Krimis ist diese Geschichte ausnehmend gut erzählt.
Frank Schmitter: "Müll Macht Tod". Emons Verlag, 9,90 Euro.