Die frohe Botschaft, die im Weihnachtsgeschehen steckt, lässt Johann Sebastian Bach gleich zu Beginn seines Weihnachtsoratoriums anklingen. Mit seinem berühmten "Jauchzet, frohlocket" stimmte der Chor Cantate Krefeld gekonnt auf das biblische Geschehen ein. Es wurde so überzeugend gesungen, dass man auch ohne Text die zentrale Aussage hätte entnehmen können.

Schon mit den ersten einleitenden Takten der Instrumentalisten wurde dem Publikum der besondere Musikgenuss bei dieser Aufführung deutlich, denn das Cölner Barockorchester - an Sonntagabend auch unter der Leitung von Christoph Scholz - steht für eine historische Aufführungspraxis.

So erhielt Bachs 1733 erstmals aufgeführtes Werk eine große Authentizität. Den Hörgenuss alter Instrumente steigerte noch der Aspekt, dass die solistisch eingesetzten Musiker ihren Part im Stehen spielten.

Es war eine besondere Freude, beim Duett von Cecilia Mutsaerts (Sopran) und Gregor Finke (Bariton) auch Iris Balzereit und Charlotte Barden beim Spiel ihrer Oboen d’amore beobachten zu können.

Durch das biblische Geschehen lässt Bach in seinem Weihnachtsoratorium I-III die beiden Gesangssolisten führen: Der Bariton Gregor Finke und der Tenor Michael Mogl brachten in ihren Rezitativen die "Anmoderationen" der Choräle und Arien.

Eine herausragende Position unter den Solisten besaß Angela Froemer (Alt), die mit dieser Stimmlage den Part der Maria übernommen hatte. Zu den Höhepunkten des Abends zählt sicherlich das von ihr gesungene Wiegenlied im zweiten Teil des Oratoriums.

Nach den rund eineinhalb Stunden echten musikalischen Hochgenusses bedankte sich das begeisterte Publikum mit tosendem Applaus und teils stehenden Ovationen. Als Zugabe gab es dann noch einmal den Eingangschoral "Jauchzet, frohlocket".