Galerientag: Klar, konzentriert, japanisch
Katsuhito Nishikawa stellt im Kunstverein aus. Japan ist das zentrale Thema bei „Kunst in Krefeld“ am Sonntag.
Krefeld. Anlässlich des japanisch dominierten Galerientages "Kunst in Krefeld" am Sonntag hat im Krefelder Kunstverein japanischer Minimalismus Einzug gehalten. Katsuhito Nishikawa, 1949 in Tokio geboren und seit vielen Jahren in Deutschland lebend, hat mit seinen reduzierten Arbeiten die Atmosphäre der Räumlichkeiten am Westwall komplett verändert.
Nishikawa ist ein Künstler, der sich nicht auf einen bestimmten Bereich festlegen lässt. So arbeitet er bildhauerisch, mit Farben und baut Möbel selbst. Wie wunderbar sich das alles zusammenfügen lässt, zeigt die Ausstellung "Farbe als Schatten" im Kunstverein. Auf den ersten Blick ist eine Reihe quadratischer monochromer Farbtafeln zu sehen, 26 insgesamt. Neben zwölf dunkelblauen im Erdgeschoss hängen zwölf weiße sowie zwei rote in der oberen Etage an den Wänden.
Zeit und Ruhe braucht es schon, um dem Geheimnis der Farbtafel auf die Spur zu kommen. Jedes Objekt besteht aus vier hintereinander gestaffelten Acrylplatten, wobei die beiden mittleren jeweils dreigeteilt sind, einmal vertikal, einmal horizontal. Aus der unterschiedlichen Zusammenstellung ergibt sich eine fein nuancierte neunteilige Aufteilung in Farbfelder, die das Auge des Betrachters manchmal nur erahnen kann.
Der unterschiedliche Lichteinfall spielt dabei eine wesentliche Rolle, die Farbe ist für den Künstler auch Schatten von Licht. Man muss sich einsehen in dieses "letzte Blau", wird vielleicht ein nachtblaues Quadrat im Zentrum eines Bildes erkennen, um dann bei einem anderen nur fein abgestufte Streifen zu erkennen.
Noch schwieriger ist dies bei der weißen Serie, hier erreicht man im wahrsten Sinne des Wortes eine höherer Ebene des Sehens. Oben, in der hinteren Ecke des Raumes hängen als Schlusspunkt die beiden roten Bilder, bei denen die farblichen Nuancen leichter zu identifizieren sind.