Krähen mit neuem Programm: Vergnügliche Weltreise mit Familie Nottebohm

Verjüngt und mit neuem Programm starten die Krähen in die neue Spielzeit.

Krefeld. Mit „Frisch krähiert“ haben die Krefelder Krähen am Freitagabend bei Gietz in Fischeln eine schwungvolle Premiere ihres neuen Programms hingelegt. Dabei hat ihnen die Verjüngungskur durchaus gut getan. Gründer und Krähenvater Jochen Butz führt Regie und überlässt seinem Nachfolger Stefan Erlenwein die Leitung.

Auch Sohn Christoph Butz wandelt inzwischen auf den Spuren des Vaters. Bereichert wird das neunköpfige Ensemble um das zweite Weibchen im Krähennest — Yvonne Keßel. Was Udo Paniczek nicht daran hindert, mit diebischer Spielfreude bei Familie Notteboom die Rolle der Mutter zu übernehmen. Schließlich haben Männer in Frauenrollen bei den Krähen Tradition, oft verkörpert von Butz Senior.

Die Nottebooms sind eine typisch polyglotte Familie vom Niederrhein, die an verschiedenen Orten der Welt in skurrilen Situationen auf andere Kulturen trifft. Dank ihrer unverwechselbaren sprachlichen Fähigkeiten überwinden sie jede Hürde.

Das offenbart sich unter anderem am Zuckerhut in Rio, wo die Familie auf ein sächsisch sprechendes Paar trifft — aus Düsseldorf! Als der Ossi erfreut feststellt, man spreche ja die gleiche Sprache, wird dies von Vater Notteboom sofort verneint mit dem Kommentar: „Ich wusste gar nicht, dass die Ostzone schon an der schäl Sick beginnt.“

Ob bei einem Treffen mit einem Rapper in Los Angeles, der sich als Austauschschüler Justin Pascal vom MSM-Gymnasium und Bekannter von Sohn Marcel herausstellt, oder bei der Safari durch Sierra „Melone“: Die Niederrheiner bestehen ihre sprachlichen Abenteuer.

Dabei hätte es gar keiner Weltreise bedurft. Schon das Treffen zweier Rentner mit einer türkischen Marktfrau auf dem Westwall war Kulturen überbrückend. Während das Bestellen von zwei Pfund Aerpels für Aische kein Problem war, gab es später einige Verständnisschwierigkeiten.

Fazit: Ein vor Energie sprühendes Ensemble mit frechen Texten und musikalisch fetzigen Noten von Krähen-Pianist Hendrik Rungelrath begeisterten das Publikum, das mehrere Zugaben forderte.