Kunst-Kalender: Mit Krefelder Motiven durch das Jahr

Der Comic-Popart-Künstler Frät arbeitet momentan an einem Kalender und verewigt darin architektonisch wichtige Bauten.

Krefeld. Wenn der Himmel über Haus Lange karminrot verfremdet ist, dann ist Frät am Werk, der Comic-Popart-Künstler. Der Autodidakt, der mit bürgerlichem Namen Alfred Smeets heißt, arbeitet derzeit am ersten Krefeld-Kalender dieser Art für 2013. Unterstützt wird er dabei von Beate von Cappeln mit ihrer Agentur Artvertising.

Frät nutzt Fotos und Skizzen als Grundlage. Dabei bleiben die architektonischen Details erhalten, werden jedoch vielfältig verfremdet. Der Künstler verwendet dafür eine Kombination aus Comic-Zeichnungen und Popart. Der Comic-Stil lehnt sich dabei an franko-belgische Zeichner an. Popart ist eine Verknüpfung von Realität und Kunst, die mit eigenen abstrakten Mitteln arbeitet. Bekannt für diese Stilart sind die Siebdrucke von Andy Warhol und die Comic-Bilder von Roy Lichtenstein.

Bei Frät sticht der feinfühlig-elegante Umgang mit der Architektur hervor. Die Rheinbrücke etwa stellt er als dominantes Bauwerk ins Bild, ohne die niederrheinische Landschaft dahinter ganz verschwinden zu lassen. „Ganz bewusst habe ich aber auch Bäume zur Seite gerückt, um die Architektur in den Mittelpunkt zu stellen“, sagt der 53- Jährige, dessen künstlerischer Ausgangspunkt die Schriftmalerei war.

Aber Fräts Bilder wollen auch erkundet werden. Bei Haus Esters hat er über der Zahnbürste von Claes Oldenburg in winziger Schrift das Original verewigt: Den Schriftzug über dem Eingang „Spannung genug / Einen Stein zu halten / Über dem Rhein“ von Lawrence Weiner kann man aber nur mit einer Lupe entziffern. Pro Blatt braucht der Künstler rund 40 Stunden vom Foto über Skizzen bis zum fertigen Werk.

Die farbigen Bilder haben ein Format von 45 mal 32 Zentimetern. Der Rücken besteht aus einer stabilen Graupappe, die Spiralbindung ist aus Metall. Die Produktion und der Vertrieb liegen bei den Stünings-Medien. Die ersten Innenblätter zeigen die Uerdinger Rheinbrücke (Januar), die Museen Haus Lange und Haus Esters (Februar), die Hülser Burg (März) und das Schloss Greiffenhorst (April).

Außerdem sind als weitere Monatsblätter die Burg Linn, der Hauptbahnhof, das Stadttheater, das Rathaus, das Haus Sollbrüggen, die Krefelder Rennbahn, die Elfrather Mühle und das Kaiser-Wilhelm-Museum in Arbeit. „Vielleicht kommt auch noch das Grotenburg-Schlösschen im Zoo mit rosafarbenen Flamingos in den Kalender“, überlegt Frät, der früher mit einem Kunstladen an der Alten Linner Straße beheimatet war.

In Planung ist außerdem ein spezieller Kalender von Hüls. Auf dem Titel wird die Hülser Burg abgebildet sein, denn der Stadtteil feiert im Herbst sein 900-jähriges Bestehen. Frät und Partnerin sind dann auf dem Bottermaat vertreten, der am dritten Sonntag im September stattfindet. Er und von Cappeln wollen ihren Kalender aber weiter verbreiten.

Für Unternehmen und Betriebe, Institute, Bürger- und sonstige Vereine bieten sie spezielle Deckblätter an, die ein Motiv ihrer Wahl zeigen. Das kann das Firmengebäude sein oder eine andere auf den jeweiligen Kunden zugeschnitten Grafik.