Mambo Kurt, der Herr über die Heimorgel
Sein Repertoire sorgt dafür, dass sich die Fans des Keyboarders mit Kult nicht in eine Schublade stecken lassen.
Krefeld. „Ausverkauft“ steht auf einem großen Schild vor der Kulturrampe. Mambo Kurt hat es auch diesmal geschafft, vor vollem Haus in Krefeld zu spielen. Schon zum dritten Mal in Folge. Was der Musiker aus Hagen zu Anfang des Konzertes auch stolz verkündet.
Es muss nicht an der recht überschaubaren Größe der Kulturrampe liegen, denn der Mann auf der Bühne mit dem senf-gelben Anzug und der obligatorischen Sonnenbrille würde ohne Probleme auch größere Hallen füllen können.
Die Menschen, die sich an diesem Abend am Großmarkt eingefunden haben, feiern den „King of Heimorgel“ (Eigenwerbung Mambo Kurt) als ihren Superstar. In eine Schublade stecken lassen sich seine Fans nicht: vom Haare kreisenden Heavy-Metal-Liebhaber über den klassischen Punk bis hin zu den Vertretern vom Typ Ballermann und Co.
Fängt Mambo Kurt erst mal an zu spielen, wird klar, warum sein Repertoire so breit gefächert wie der Publikumsgeschmack: Es reicht von Slayer bis Robbie Williams. Alles interpretiert er in einer unnachahmlich schrägen Weise, die sogar Kritiker zum Lachen bringt, die sonst kein Fan der Heimorgel sind. So machen auch dem Nirvana-Fan Scooter-Lieder Spaß.
In den fast zwei Stunden Unterhaltung sind die Menschen nicht nur Zuschauer, sondern werden Teil des Programms. Sie sind willkommen auf der Bühne zu tanzen, eine Polonaise zu starten oder für Mambo Kurt mal eben die Orgel zu übernehmen, damit er das „Drittschönste in seinem Leben machen kann“: neben dem Orgelspielen und dem Tanz mit schönen Frauen das Stage-Diving.
Aber nicht nur er springt in die jubelnde Menge und lässt sich buchstäblich auf Händen tragen, ein anderer Gast tut es ihm gleich und darf das auch. Alles kann, nichts muss.
Mambo Kurt findet die richtige Mischung aus Spaß und Respekt. Und so mancher Besucher in der Kulturrampe ist sich sicher, dass er beim nächsten Konzert des Heimorgelkönigs wieder dabei ist.