Mehr als nur Bestandsaufnahme
Textilmuseum: Kataloge geben Hinweise auf Sammeltätigkeit des Hauses.
<strong>Krefeld. Kataloge sind nicht nur ein Ausweis für die Tätigkeit von Museen. Als Bestandskataloge geben sie gleichzeitig Hinweise auf die Sammeltätigkeit und das Selbstverständnis des Hauses. Gerade diese Dokumentationen benötigen oft einen großen Aufwand an Zeit und Geld. Müssen doch oft schwierige Recherchen angestellt werden, zum Beispiel, wenn die Sammlungsgeschichte des Deutschen Textilmuseums in Linn auf Anfänge von über 125 Jahren zurückgeht.
Das Haus am Linner Andreasmarkt hat jetzt eine Liste der noch greifbaren Kataloge vorgelegt. Diese wird von einem Bestandskatalog "Gebilddamast" angeführt, den noch Renate Jaques im Jahre 1968 verfasste. Für 7 Euro ist er zu haben. Von 1984 stammt ein umfangreicher Bestandskatalog über die in der Sammlung vorhandenen "Italienischen Seidengewebe" (480 Seiten, 161 Illustrationen, 18 Euro). Die jetzige Chefin des Hauses, Brigitte Tietzel, hatte ihn im Auftrag der Stadt geschrieben.
Fast 20 Jahre gingen ins Land, bis 2003 die koptischen Textilien im klimagekühlten Depot des Linner Hauses von einem Katalog erfasst wurden. Uta-Christiane Bergemann war es, die 2006 den Bestandskatalog "Europäische Stickereien aus der Sammlung des Deutschen Textilmuseums (1650-1850" vorlegte (266 Seiten, zahlreiche farbige Abbildungen, 40 Euro). Ein Jahr später verfasste Vera Bendt die Bestände der "Afrikanischen Textilien" unter dem Motto "Schwarze Kunst" (99 Seiten, zahlreiche farbige Abbildungen, 18 Euro).
Groß ist die Zahl der noch vorliegenden Ausstellungskataloge. Diese reichen von der Dokumentation der V. Deutschen Biennale der Textilkunst über englische Tea-Towels, indonesische Textilien und die Nürnberger Gobelin-Manufaktur (1992), der Teppich-Schau der Sammlung Cremer (1993), den "Ikat"- Mänteln aus Zentralasien" (1998), den "Zarten Banden aus Marokko" von Brigitte Tietzel (2000) und den "Deutschen Ziviluniformen" (2002) bis zu den "Weltwundern" aus der Sammlung Henkel (2005) und dem Katalog zur derzeitigen Schau "Ein Maskenball".
Wer zwecks Erwerbung eines dieser Kataloge das Museum aufsucht, sollte nicht versäumen, sich auch bei den "Rest-Plakaten" umzuschauen. Sie sind durchweg hochwertig, illustrativ und dekorativ und werden gegen ein Euro-Stück abgegeben.