Monolog eines Selbstmörders
Ma-Cla-Di zeigt Peter Turrinis „Endlich Schluss“.
Krefeld. "Werft eure Zuversicht nicht weg", schreibt Paulus im Hebräerbrief und er hatte damit sicher einen solchen Menschen vor Augen, wie er jetzt in Peter Turrinis Theaterstück "Endlich Schluss" auf die Bühne kam. Das Ma-Cla-Di brachte den Monolog eines Selbstmörders zur Premiere.
Im kleinen Saal der Fabrik Heeder war ein tristes Bild aufgebaut, gruselige Kellerbar, gammelige Möbel. Auch die traurigen Farben des Kostüms, die Haar- und Barttracht, die Bewegungen vermittelten unüberwindbare Tristesse. Der namenlose Journalist (Claus Dieter Dürr) hatte sein Ende selbstgewählt: Bis 1000 werde er zählen und sich dann erschießen.
Neben ihm der Tod mit weißem Antlitz (Heinz Capellen), er spielte Didgeridoo und half mit den fortlaufenden Zahlen aus. Dazwischen aber blätterte der Selbstmörder sein Leben auf. Er erinnerte sich zurück und entpuppte sich dabei als ausgewiesener Egoist mit ausgeprägter Geltungssucht. Maßstab für sein Tun: Die Bewertung durch Andere. Im Privaten die üblichen Seitensprünge und Verantwortungslosigkeit. Und bei alledem: Keine Ethik, keine Moral ein unangenehmer Zeitgenosse, der tatsächlich keine Zuversicht mehr aufbringt.
In der sehr sparsamen Bewegung des Journalisten auf der kleinen Bühne wurde sein enges Inneres nach außen sichtbar: Es gibt keinen Ausweg aus der selbstgewählten Situation. Trotzdem hatte der letzte Satz ein gesprochenes Fragezeichen: "Endlich Schluss?" Regie führte Margocza Dürr. Das Dutzend Zuschauer applaudierte artig.