Premiere: Ein Spaß mit vielen Schatten

Die Liebe und der falsche Schein: Smetanas komische Oper „Die verkaufte Braut“ wird am Samstag erstmals gezeigt.

Krefeld. So ganz lustig findet der Regisseur dieses Werk nicht. Dabei handelt es sich doch bei Smetanas Oper "Die verkaufte Braut" um eine Angelegenheit mit viel Humor. Francois De Carpentries aber spricht von Zwang und Ordnung, die in jenem abseits gelegenen böhmischen Dorf herrscht, in dem die Geschichte von der schönen Marie, dem gierigen Heiratsvermittler Kezal und dem so manches Geheimnis verbergenden Hans spielt.

Aber natürlich werden die Besucher, die am Samstag im Stadttheater die Premiere erleben, nicht enttäuscht. Carpentries und Dirigent Kenneth Duryea versprechen eine Musik mit vielen tänzerischen Momenten, überaus lyrisch und auch ernsthaft, manchmal sogar mit wagnerianischen Anklängen. Smetana hat seinem Werk in mehreren Fassungen das gesprochene Wort ausgetrieben. Der Regisseur: "Eine Operette ist es auf keinen Fall. "

Die Geschichte spielt zum Kirchweihfest im fernen Böhmen - an einem Tag. Die Bauerntochter Marie liebt Hans, und beide versprechen sich ewige Treue. Hans aber ist nicht der, für den er sich ausgibt. Er spielt mit den alten Gesetzen des Dorfes, mit Traditionen und Regeln. Marie ist eine Art Opfer. Sie muss ihr persönliches Glück gegen den Druck der Gesellschaft verteidigen. Denn eigentlich ist sie dem Wenzel versprochen, dem Sohn des reichen Bauern. Und sie hat Schulden. Alles das hinterlässt Spuren in der Stimmung, zumal hier wahre Liebe auf einer falschen Identität baut. Wenzel, der trottelige, stotternde Sohn des Großgrundbesitzers, wächst sogar in eine tragische Figur hinein.

Bei der Premiere singen und spielen Uta Christina Georg, Dara Hobbs, Margriet Schlösser, Jeannette Wernecke, Hayk Deinyan, Christoph Erpenbeck, Markus Heinrich, Jeong-Han Lee, Jong-Ho Park, Walter Planté, Hans-Jürgen Schöpflin und Matthias Wippich, also der Großteil des Ensembles. Die Bühne schuf Siegfried E. Mayer, die Kostüme Karine Van Hercke. Regisseur De Carpentries inszenierte zuletzt überaus erfolgreich Donizettis "Lucia di Lammermoor". In der Premiere sind noch Plätze frei (Ruf: 805 125).