Theater erspielt sich ein Polster

Die neue GmbH erwirtschaftet einen Überschuss von einer Million Euro — als Reserve für schlechte Zeiten.

Krefeld. Nein, seidene Sitzbezüge und Türgriffe aus Gold wird es im Theater nicht so bald geben. Dennoch ist es eine erfreuliche Zahl, die Intendant Michael Grosse am Ende des ersten Geschäftsjahres für die Theater-GmbH bekannt gibt: Von Dezember 2010 bis August 2011 wurde ein Überschuss von 1,07 Millionen Euro erwirtschaftet.

Ein Gewinn im eigentlichen Sinne ist das nicht, denn die Städte Krefeld und Mönchengladbach zahlen jährlich rund 25 Millionen Euro für ihr Theater. Unterm Strich stand nach den ersten acht Monaten aber kein Verlust, sondern ein Rest. Und dieser Rest wird in den nächsten Jahren das Überleben sichern.

Bei Grosse klingt das so: „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht. Und das war ein immenser Kraftakt.“ Schließlich waren die beiden Häuser drei Jahre lang in einer Ausnahmesituation mit Umbau und Ersatzspielstätten. Dennoch wurde das erklärte Ziel erreicht: Geld zur Seite zu legen.

Gebraucht wird es in den Jahren bis 2015, da in dieser Zeit zwar die Personalkosten stetig steigen, nicht aber die Zuschüsse der Städte. Kalkuliert wird mit jährlichen Tariferhöhungen von zwei Prozent — bei rund 500 Mitarbeitern wird jedes zehntel Pünktchen zusätzlich zum Problem.

Grosse nennt noch weitere Unwägbarkeiten: Wie reagiert das Publikum auf die Preiserhöhung von 15 Prozent ab kommender Spielzeit? Wie laufen die Anstrengungen in Sachen Sponsoring? Und wie viel erwirtschaftet das Theater mit Vermietung? „Wir müssen wachsam bleiben“, sagt Grosse. „Drei Jahre sind noch eine lange Zeit.“ Dann, 2015, läuft eine Vereinbarung aus, deren Name selten passender klang — Theater mit Zukunft.