Theater: Henschke und Oelrich - Großer Auftritt für zwei alte Bühnentiere

Regisseur Matthias Kniesbeck („Johnny Cash“) setzt Joachim Henschke und Matthias Oelrich gemeinsam auf eine Parkbank.

Krefeld. Es wird vermutlich ein besonderer Abend, das zeigt schon ein Blick auf die Besetzungsliste. Mit Joachim Henschke und Matthias Oelrich stehen dort zwei Schauspieler ganz oben, die kaum wegzudenken sind von der Bühne des Stadttheaters. Beide sind seit fast 15 Jahren am Haus, beide sind jenseits der 60, und beide können mit wenigen Gesten ganze Geschichten erzählen.

„Es ist ein Glücksfall für das Theater, dass es diese zwei alten Schauspieler hat“, sagt Regisseur Matthias Kniesbeck, der die beiden Bühnentiere am Samstag gemeinsam in die Arena lässt. In Herb Gardners „Ich bin nicht Rappaport“ spielen sie zwei Rentner auf einer Parkbank in New York. Oelrich ist Nat, ein ewiges Schlitzohr, der sich das Leben zurecht fabuliert. Henschke ist Midge, ein bodenständiger, bärbeißiger Hausmeister. Wer wen spielt, dürfte schnell klar gewesen sein.

„Mir kommt das Stück in meiner jetzigen Lebenslage wahnsinnig nah“, sagt Kniesbeck, selbst fast 60 und hier bislang für Hits wie „Elvis liebt Dich“ und „Johnny Cash“ bekannt. „Mich interessieren mehr und mehr die leisen Töne zwischen Schauspielern. Und wenn sie älter sind, kommen ganze Leben auf die Bühne.“

Da ihn mit beiden Darstellern ein langjähriges Vertrauensverhältnis verbindet, seien „wundervolle Momente“ entstanden, sagt Kniesbeck. Ob die auch auf der großen Bühne zur Geltung kommen, da war er sich selbst nicht so sicher: „Doch nach den ersten Proben war ich überzeugt. Das ist pures Schauspiel, ohne Effekthascherei.“ Das Bühnenbild von Janine Hoffmann bildet dann auch lediglich den Central Park nach — „mit viel Laub, für zwei Herren im Herbst des Lebens“.

Theater mit „feinen Emotionen und furztrockenen Gags“ verspricht Kniesbeck. Plump und rührselig wäre wohl mit diesen Darstellern ohnehin nicht zu machen gewesen: „Wenn der Kloß im Hals kommt“, sagt Dramaturgin Ulrike Brambeer, „zündet garantiert die nächste Pointe.“

Premiere am Samstag, 20 Uhr. Karten unter Telefon 805 125.