Weihnachtsmärchen: Die Leiden von Zwerg Nase

Proben laufen bei der Laienspielgruppe Bayer auf Hochtouren. Nach der Premiere gibt’s sechs Aufführungen.

Krefeld. Diesmal wird gezaubert, was das Zeug hält. „In einem richtigen Märchen müssen die Funken sprühen, da darf es ruhig knallen und stinken“, findet Regisseur Matthias Oelrich.

Der Schauspieler an den Städtischen Bühnen bringt im zweiten Jahr das Weihnachtsmärchen der Laienspielgruppe Bayer Uerdingen auf die Bühne und hat den Akteuren ihre Rollen auf den Leib geschrieben. Insgesamt ist „Zwerg Nase“ die 58. Aufführung der verspielten Truppe.

Die Proben laufen auf Hochtouren, denn die Premiere ist bereits am 25. November (ausverkauft). „Zwerg Nase“ ist eine besondere Herausforderung an den 13-jährigen Roland Lipski, den jungen Titelhelden. „Wir geben auch unseren jungen Mitgliedern die Chance, anzugreifen und zu lernen“, sagen Vorsitzender Hermann-Josef Münker und Geschäftsführer Peter Koppers gemeinsam.

Letzterer trägt schon das komplette Kostüm mit hohem Hut und wallendem Mantel des Erzählers und Zauberers. „Vielleicht haben wir auch deshalb keine Nachwuchssorgen. Es spielen auch kleine Kinder mit.“

Roland Lipski nimmt die Sache gelassen. Er schiebt bei der Probe seinen künstlichen Buckel unter dem weiten Hemd zu recht; die riesige Nase trägt er noch nicht. Er spielt den Jakob, den hübschen Sohn des Schuhmachers. Im Märchen bekommt der Junge am Marktstand seiner Mutter (Maria Schmidt) Streit mit einer bösen, hässlichen Hexe (Ingeborg Praus). Sie verzaubert ihn in ein Eichhörnchen, als er ihr die Einkäufe nach Hause bringt.

In diesem Haus leben die Eichhörnchen als Bedienstete. Sie huschen auf einem Glasboden wie auf Eis daher. Oelrich lässt die Figuren auf Roller Blades über die Bühne fahren. „Das kennen die Kinder.“ Nach sieben Jahren im Haus der Hexe hat sich Jakob in einen Zwerg mit langer Nase, ohne Hals, mit Buckel und braunen Händen verwandelt. Sogar seine Eltern erkennen ihn nicht. Mit Hilfe einer Gans findet er sein Glück und seine frühere Gestalt wieder zurück.

Klar ist, dass die Gans (Sabrina Pfeiffer) ein fiedriges Gewand, ähnlich dem der Ballerinen aus Schwanensee, trägt. Natürlich kann sie sprechen, denn sie ist eine verzauberte Tochter des Zauberers Wetterbock von der Insel Gotland.

Ob die Gans entzaubert und Jakob ein hübscher junger Mann (Simon Quade) wird, bleibt die Überraschung im Märchenland der Laienspielgruppe.