Interview LEG-Siedlung: Die Sanierung wird pro Haus rund 118 000 Euro kosten

Die LEG braucht bis August eine Entscheidung von den Eigentümern, sonst gerät der Zeitplan ins Wanken.

Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Die Sanierung der Häuser soll nach dem Prinzip der weißen Wanne erfolgen. Die kann und wird nur erfolgen, wenn alle Hauseigentümer dem Verfahren zustimmen, oder ihr Eigentum an die LEG verkaufen oder die Sanierung selbst durchführen lassen. Die WZ sprach mit Jens Schönhorst, stellvertretender Bereichsleiter Unternehmenskommunikation.

Herr Schönhorst, wie ist aus Perspektive der LEG die aktuelle Situation? Gibt es „Totalverweigerer“ und ist das Konzept der Siedlungssanierung damit gefährdet?

Jens Schönhorst: Nein, bislang hat sich noch keiner der 47 Eigentümer gegen das Konzept beziehungsweise die vorgelegten Alternativen ausgesprochen.

Wie viele Hauseigentümer haben bisher dem Verfahren zugestimmt?

Schönhorst: Die Abstimmungen mit den Eigentümern befinden sich in einem konstruktiven Verhandlungsstand. Mit jedem Eigentümer besteht ein intensiver Informationsaustausch. Sie lassen sich darüber hinaus von einem Rechtsanwalt gemeinschaftlich vertreten, was das Verfahren für alle Beteiligten transparent macht. Da die Zustimmung aller Eigentümer notwendig ist, veröffentlichen wir diesbezüglich keine Zahlen.

Wie viele haben ihr Haus an die LEG verkauft, wieviele erwägen das?

Schönhorst: Über einen Verkauf denken vier Eigentümer nach.

Stimmt es, dass bis August alle Entscheidungen getroffen und die Vereinbarungen von den Hauseigentümern unterschrieben sein sollen, um den Sanierungszeitplan bis Ende 2018 halten zu können?

Schönhorst: Ja, denn die Planung und Vergabe erfolgt im Winter und die Sanierungsarbeiten im Sommer. Sollte das Zeitziel nicht erreicht werden, wird die LEG eine entsprechende Verlängerung der wasserrechtlichen Erlaubnis für den Zeitraum der Sanierung beantragen.

Wann kann die Sanierung frühestens beginnen?

Schönhorst: Nachdem sämtliche Eigentümer die Sanierungsvereinbarung unterschrieben beziehungsweise ihr Haus an die LEG verkauft haben.

Wenn eine Haussanierung sechs Monate dauert: Können die Menschen sich währenddessen und bei laufenden Arbeiten in ihren Häusern aufhalten?

Schönhorst: Ja, das ist so. Der Zugang vom Erdgeschoss in den Keller wird für die Zeit der Sanierung staubfrei und einbruchsicher verschlossen. Die Sanierungsarbeiten erfolgen durch die gartenseitigen Zugänge zu den Kellern. Die Maßnahmen bieten so einen hohen Schutz der Privatsphäre während des Umbaus.

Mit welchen Kosten rechnen Sie, wenn aus Ihrer Sicht alles nach Plan läuft?

Schönhorst: Die ermittelten Sanierungskosten liegen bei rund 118 000 Euro pro Haus.