Leichenfund: Tödliches Ende eines Sex-Treffs am Elfrather See
Ein Paar hatte sich im Internet kennen gelernt - und wurde tot in einem Auto gefunden.
Krefeld. Eine Internet-Verabredung zum Liebesspiel hat am Elfrather See ein tragisches Ende genommen: Ein Jogger hat am Ostersonntag gegen 17.30 Uhr in einem Auto auf dem Parkplatz an der Asberger Straße die Leichen eines 28-jährigen Krefelders, der in Moers wohnt, und einer 19-jährigen Mönchengladbacherin gefunden.
Sie hatten sich, nach ersten Ermittlungen der Polizei, im Internet und später in einer Moerser Techno-Disco kennengelernt und zum Sex verabredet.
Der Fahrer erstickt sichmit einer Plastiktüte
Darauf deutet jedenfalls die Szenerie am Fundort hin. Die junge Frau lag beinahe nackt im Kofferraum und auf den umgeklappten Rücksitzen des Kombis, sie trug nur einen BH. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Studentin beim Sex eines natürlichen Todes gestorben ist.
"Es gibt bei der Toten keinerlei Anzeichen für Gewaltanwendung und keine Suizidspuren", sagt Polizeisprecher Dietmar Greger.Ihr Begleiter habe sich daraufhin auf dem Fahrersitz mit einer Plastiktüte erstickt.
"Zumindest hatte er eine Tüte über dem Kopf, als man ihn fand", sagt die Polizei. Die Todesursachen können die Gerichtsmediziner erst in den nächsten Tagen ermitteln. Hinweise auf Drogenmissbrauch gebe es bislang keine."Das ist ein außergewöhnlicher Fall", sagt Greger.
Die Polizei weiß nicht, mit wie viel Druck sie ermitteln soll, denn: "Bisher deutet nichts auf ein Verbrechen hin." Bis zum Ergebnis der Obduktion bleiben Fragen offen. Waren wirklich keine Drogen im Spiel? Und warum hat der 28-Jährige nach dem Tod seiner Freundin nicht erst Hilfe gerufen, sondern Selbstmord begangen?
Das Auto kann nicht lange auf dem Parkplatz gestanden haben
Dass der Moerser auf dem Fahrersitz saß, könnte ein Hinweis darauf sein, dass die Frau nicht auf dem Parkplatz am See gestorben ist. "Das Auto kann nicht lange dort gestanden haben, denn der Parkplatz war sehr belebt", sagt Greger. Außerdem seien als Sex-Treffs andere Parkplätze in Krefeld bekannt.
Das Auto, in dem beide den Tod fanden, gehörte bis vor einigen Wochen einer Tante des Toten aus Paderborn und trug deshalb noch eine Werbeaufschrift mit Paderborner Nummer. Sie hatte es ihm geschenkt.
"Die beiden kommen aus gut bürgerlichem Hause und sind bei der Polizei nicht aktenkundig", so Polizeisprecher Greger.