Galoppsport: Der „Kanzler“ lässt zwei Gegnern den Vortritt
Der fünfjährige Wallach wird nur Dritter. Schiergens Pechsträhne geht im Stadtwald zu Ende.
Krefeld. Ein Hauch von Urlaubsatmosphäre wehte am Samstag über die sonnenüberflutete Galopprennbahn und lockte 4500 Besucher in den Stadtwald. Die idealen äußeren Bedingungen waren so recht nach dem Geschmack des Sponsors: Die Reisbürokette "Flugbörse" präsentierte den ersten Renntag im Mai unter dem Motto "Die ganze Welt des Reisens".
Für die Aktiven des Galoppsports ist das Thema Urlaub jedoch noch weit entfernt. Die Saison ist voll im Gange und die Höhepunkte folgen Schlag auf Schlag. Vor drei Wochen sattelte Peter Schiergen im Krefelder Dr. Busch-Memorial mit Davidoff den letzten Sieger. Seitdem läuft der gebürtige Krefelder, der in Köln weit über 100 Pferde trainiert, dem Glück hinterher. Beim Samstagrenntag im Stadtwald endete die Pechsträhne. Mit Kick Hunter und Alaska River landete er gleich zwei Volltreffer hintereinander. Auch seine dritte Starterin, Avanti Polonia, zog sich als Zweite hinter Miramare gut aus der Affäre.
Im fünften Rennen hatte der "Bundeskanzler" seinen Auftritt. Der fünfjährige Wallach Kanzler steht im Dortmunder Quartier von Norbert Sauer und wurde in der Sprintprüfung über 1300 Meter Dritter. In dieser "Chance des Tages" wurde dem wettenden Publikum als Anreiz eine Auszahlung von 10 000 Euro in der Viererwette garantiert. Sie lautete richtig: Sea Beau, Daisy Bucket, Bundeskanzler und Lord of Fantasy. Drei Wetter waren die Glücklichen. Sie hatten die Reihenfolge richtig getroffen und jeweils 50 Cent (!) eingesetzt. Sie teilten sich so die Garantiesumme, so dass jeder von ihnen um 3334,50 Euro reicher freudestrahlend die Rennbahn verließ.
Einen Überraschungseinlauf gab es gleich in der zweiten Tagesprüfung, als First Nobel, im Training bei Marion Juhnke in Sassenberg bei Warendorf, als Erster über die Ziellinie galoppierte. In seinem Sog waren die Außenseiter Aelina und Andaad auf den nächsten Plätzen Der Einlauf zahlte 18 515, die Dreierwette sogar 77 484 Euro für zehn Euro Einsatz!
Der einzige Starter aus dem Krefelder Trainingsquartier war der von Mario Hofer aufgebotene Atamane, der sich im vorletzten Rennen hinter dem klaren Sieger Blomquist den zweiten Rang sicherte. Zu Doppelerfolgen kamen neben Trainer Peter Schiergen auch die Sattelkünstler Andrasch Starke und Andreas Helfenbein. Der Umsatz betrug 156 800 Euro.