Handball: HSG gibt Tabellenspitze wegen Personalnot ab
Die Krefelder verlieren beim Aufsteiger SV Zweibrücken mit 28:33. Trainer Olf Mast stehen nur drei Ersatzspieler zur Verfügung.
Krefeld. Die HSG Krefeld ist die Tabellenführung in der 3. Handball-Bundesliga wieder los. Mit 28:33 (14:15) unterlagen die Schwarz-Gelben dem Rheinland-Pfalz-Saar-Oberligameister und Aufsteiger SV Zweibrücken. Die Niederlage ist auch der großen Personalnot der Krefelder geschuldet, die im Spitzenspiel des fünften Spieltages auf Andre Loschinski (Bronchitis), Thomas Pannen (Bauchmuskelzerrung), Mirco Szymanowicz (Bandscheibe) und kurzfristig noch auf Abwehrchef Stephan Pletz (Wadenzerrung) verzichten mussten.
„Mir standen nur noch zwei gelernte Rückraumspieler zur Verfügung. Auf der Rückfahrt mussten wir Michael Wittig und Gerrit Kuhfuß, ebenfalls durch einen Virus geschwächt, völlig platt im Mittelgang ein Bett bauen, weil nichts mehr ging. Das war alles absolut grenzwertig“, zog Mast den Hut vor der Leistung der Resttruppe. So rückte beim Anpfiff Spielmacher Tim Gentges auf die halbrechte Angriffsposition.
Der etatmäßige Kreisläufer Gerrit Kuhfuß durfte sich erstmals fast 60 Minuten als Spielmacher betätigen. Als Auswechselspieler für den 27-Jährigen stand Standby-Spieler Lukas Schmitz bereit, der aus beruflichen Gründen eigentlich ein Jahr kürzer treten wollte, nach dem Notsignal von Olaf Mast aber kurzfristig in den Kader rückte.
„So standen zumindest drei Auswechselspieler zur Verfügung“, gestand Mast. Auf der linken Seite zeigte Maik Schneider, ebenfalls gerade nach einem Magen-Darm-Virus wieder auf den Beinen, unter diesen Umständen noch ein starkes Spiel. Nach der Krefelder Führung durch Tim Gentges zum 2:0 (4.) übernahmen die Gastgeber, angeführt vom erst 17-jährigen Jugend-Nationalspieler Jerome Müller (15 Tore), das Kommando.
Doch die Gäste glichen jeweils aus, Thomas Plhak versiebte beim Stande von 3:3 (6.) sogar den ersten von drei Siebenmetern (Hombrink, Pagalies). Doch bis zum Seitenwechsel hielt die HSG gut mit, danach schaffte Linksaußen Marc Pagalies sogar noch einmal die 21:20-Führung (38.).
Aber mit zunehmender Spieldauer schwanden bei den Gästen die Kräfte. Nach einer Zeitstrafe für Schneider (43./24:21) setzte sich Zweibrücken schließlich auf 27:22 (47.) ab und brachte diesen Vorsprung sicher über die Zeit. „Mit voller Besetzung hätten wir die Tabellenführung verteidigt. Doch das nächste Heimspiel gegen Gladbeck steht vor der Tür. Jetzt müssen wir zusehen, Spieler fit zu bekommen“, blickte Mast voraus. Mit Kreisläufer Robin Spickers hat Mast noch einen Spieler mit Zweitspielrecht bei Adler Königshof geparkt.