Handball: Wilhelmshavener HV bleibt ein Angstgegner

Die 27:32-Niederlage der HSG Krefeld gegen die Nordlichter ist die siebte Pleite in Folge eines Krefelder Teams gegen den WHV.

Krefeld. Ob SC Bayer Uerdingen, Adler Königshof oder nun die HSG Krefeld: Drittliga-Handballer aus der Seidenstadt können gegen den Wilhelmshavener HV einfach keinen Blumentopf gewinnen. Sechs Niederlagen gab es bislang gegen die Nordlichter. Die Siebte bezog das Team von Trainer Olaf Mast nun mit 27:32 (12:17) gegen den WHV, und wie immer war der Ärger bei den Krefeldern besonders groß.

Bei Wilhelmshaven stach der Deutsch-Russe Evgeny Vorontsov heraus, der gegen Krefelder Mannschaften immer zur Höchstform aufläuft und dabei zweistellig trifft. Zehn Mal traf der 27-Jährige vor 750 Zuschauern in der Nordfrost-Arena, fünf mal per Siebenmeter. Mit dem 1:0 leitete der Rechtsaußen zudem den Torreigen gegen die Gäste vom Niederrhein ein. Die witterten schon vor dem Anpfiff eine kleine Chance, vielleicht doch endlich einmal einen Punkt entführen zu können.

Denn beim Gegner konnten neben dem Langzeitverletzten Tobias Schwolow auch Ex-Nationalspieler Oliver Köhrmann und Abwehrchef Georg Auerswald nicht mitwirken. Zudem musste Torjäger René Drechsler früh das Spielfeld verlassen. Die HSG-Abwehr fügte dem 23-Jährigen einen Nasenbeinbruch zu, was fortan die Stimmung auf dem Platz giftiger werden ließ.

Während Vorontsov einen Siebenmeter nach dem anderen im HSG-Kasten unterbrachte, scheiterten Thomas Pannen und Thomas Plhak innerhalb von nur zwei Minuten von der Straflinie (12:10). Für die Gastgeber das sichere Signal, einen Gang zuzulegen und schnell auf 16:11 zu enteilen. Nach dem Seitenwechsel führte Wilhelmshaven schon mit 25:18, natürlich durch Vorontsov, später gar mit 26:19 (50.). Doch nach einer Zeitstrafe schlugen die Gäste zu.

Vier Tore innerhalb von 30 Sekunden und zwei weitere Treffer bei einem Gegentor ließen den scheinbar sicheren Vorsprung auf 27:25 für Wilhelmshaven schrumpfen. Nach dem 29:25 verkürzte Niklas Weis mit einem Doppelschlag erneut auf zwei Tore (29:27/59.).

Trainer Mast riskierte nun alles, brachte einen siebten Feldspieler für Malte Jaeger. Ein Foul gegen Kapitän Thomas Pannen übersahen die Unparteiischen. Im folgenden Gegenangriff wollte Jaeger nun zu schnell in seinen Kasten zurück und wurde dafür mit zwei Minuten bestraft.

„Wir sind heute nicht an unser Optimum herangekommen, haben viele Chancen vergeben und uns damit selbst geschlagen. Die Schlussphase war turbulent genug. Leider haben die Schiedsrichter hier den Überblick völlig verloren“, ärgerte sich Mast.