Niederrheinpokal Pokalträume platzen zwei Minuten vor Ende der Verlängerung

Fußball-Oberligist TSV Meerbusch unterliegt Regionalligist FC Kray durch ein spätes Gegentor 2:3.

Foto: Andreas Bischof

Meerbusch. Noch am Samstagnachmittag hatten die Verantwortlichen des TSV Meerbusch ihren Träumen Ausdruck verliehen. „Berlin, Berlin, wir wollen nach Berlin“, stand auf der Facebook-Seite des Fußball-Oberligisten. Natürlich steckte mehr Spaß als Ernst in diesem Schlachtruf.

Da war das Niederrheinpokal-Duell mit Regionalligist FC Kray noch nicht angepfiffen. Kurz vor 18 Uhr stand allerdings fest, dass die Reise der Lanker über den Niederrhein nicht im DFB-Pokalendspiel in der Hauptstadt endet. Jedoch brauchte der Tabellenvorletzte der vierten Liga aus Essen 120 Minuten, um die aufmüpfigen Meerbuscher mit 3:2 zu besiegen. Kevin Steuke erlöste die Gäste in der 118. Minute im Nachstochern.

Es war nicht viel, was die Mannschaften an diesem Nachmittag unterschied. Meerbusch-Trainer Robert Palikuca sagt: „Ein Elfmeterschießen wäre gerecht gewesen. Wir haben zurückgelegen, aber nicht aufgesteckt. Das Spiel hatte keinen Sieger verdient.“ Die Essener spielten feldüberlegen, präsentierten die bessere Spielanlage, den Führungstreffer allerdings erzielte Brian Günther nach einer Kopfballverlängerung. Prompt aber handelte sich Meerbusch nach einer Ecke den Ausgleich durch Ilias Elouriachi ein. Torwart David Platen fing den Ball nicht ab, der Essener staubte ab. Den 1:2-Rückstand durch Ömer Akman mit einem Foulelfmeter (75.) glichen die Gastgeber in der 90. Minute durch den aufgerückten Innenverteidiger Robin Kreis aus. Da hatten sich ein paar Zuschauer schon auf den Heimweg gemacht.

Die Chance zum Sieg nutzte die Palikuca-Elf in der Verlängerung nicht. Aleksandar Pranjes hätte quer legen müssen, schoss aber den Torwart an. Nach einem Ballverlust im Mittelfeld erzielte Kray einen entscheidenden Angriff — 3:2. Zählt man das Pokalduell dazu, blickt Meerbusch auf eine Bilanz von fünf Spielen ohne Sieg zurück, bei vier Niederlagen. Auch wenn der TSV wie gegen Oberliga-Primus Wuppertal eine ordentliche Leistung bot, ging die Mannschaft als Verlierer vom Feld. Palikuca: „Momentan werden wir für jeden Patzer bestraft. Auch heute haben wir einen Fehler mehr gemacht als der Gegner.“