Galopprennbahn Renntag: Pferdefreund Klaus Allofs ist dabei

Klaus Allofs ist mit Herzblut dabei und Mitfavorit mit Langtang beim Renntag am Sonntag.

Foto: Klaus-Jörg Tuchel

Krefeld. Auf der Krefelder Galopprennbahn steht am Sonntag mit dem Dr. Busch-Memorial der erste Höhepunkt der Krefelder Saison und gleichzeitig auch die erste wichtige Vorprüfung für das 148. Deutsche Derby am 2. Juli in Hamburg-Horn auf dem Programm. Elf Pferde laufen um die Siegprämie von 320 000 Euro. Es ist ein erlesenes Feld von Hochkarätern der Szene. Vierbeinig beim edlen Vollblut, aber auch im Lager der Besitzer. Ein Name ragt dabei heraus: Klaus Allofs. Der 60-jährige Fußballmanager im derzeitigen Ruhestand ist gemeinsam mit dem Gestüt Fährhof von Andreas Jacobs der Besitzer des Mitfavoriten mit dem ungewöhnlichen Namen Langtang, den Jozef Bojko reitet.

Klaus Allofs und Rennpferde: das ist eine lange Geschichte. Wenn der gebürtige Düsseldorfer von seinen Rennpferden erzählt, dann wird aus dem durch viele Jahre mit großen Erfolgen als Profi bei Fortuna Düsseldorf, dem 1. FC Köln, Olympique Marseille, Girondins Bordeaux und Werder Bremen mit 56 Länderspielen und danach als Manager bei Werder Bremen und beim VfL Wolfsburg ein fast demütiger, aber vor allem behutsam über seine Leidenschaft sprechender Mensch.

Es hatte bewegende Züge, als Klaus Allofs am 3. Oktober 2014 in Berlin-Hoppegarten bei der Siegerehrung für sein Pferd Wale Forest nach dem Preis der Deutschen Einheit sagte: „Für solche Augenblicke besitzt man Rennpferde. Für einen Sieg in einem solchen Rennen, auf dieser ungewöhnlichen Bahn und dann noch an diesem Tag — bei diesem Wetter.“ Im Leben von Klaus Allofs sind Rennpferde keine vorübergehende Erscheinung. Sein Großvater hatte ihn schon als 15-Jährigen von Gerresheim mit auf die Rennbahn am Düsseldorfer Grafenberg genommen. Lieblingspferde waren die Vollblüter aus dem Rennstall von Angela Spaulding-Maggi. Später wurde er Besitzer der Stute Wadima, doch nach drei Siegen auf der Rennbahn schlugen sämtliche Zuchtversuche fehl. Dies zum Thema Demut.

Der erste Galopper in eigenen Rennfarben war der 1976 geborene Trupper. Später hat es etliche Besitzergemeinschaften mit teils mäßigen Erfolgen gegeben, und es war auch einige Zeit ruhig um den Rennstallbesitzer Allofs, denn es standen andere Dinge des Lebens im Vordergrund. Ehefrau Ute ist längst nicht minder vom Vollblutbazillus befallen. Der Düsseldorfer ist auf den Rennbahnen ein Alltagsgast, der sich dezent im Hintergrund hält. Die alten Kumpels aus Gerresheimer Zeiten genießen unverändert einen hohen Stellenwert. Am Sonntag werden einige davon auch in Krefeld sein und die Daumen drücken.

In der Vergangenheit war er selbst oft beruflich verhindert, wenn die Pferde liefen und gewannen. So auch, als Langtang in Köln den Preis des Winterfavoriten gewann. Das hat sich nach der Trennung vom VfL Wolfsburg verändert. Es gibt in der Turf-Szene viele, die sich ihn als Präsidenten des dahin schliddernden Galopper-Dachverbandes mit vielen „Halbweisen“ an der Spitze wünschen. Man fragt sich allerdings, ob er sich so etwas wirklich antun möchte.