SC Bayer hadert mit den Schiedsrichtern

Die Uerdinger fühlen sich von den Unparteiischen benachteiligt. Das Team von Jörg Förderer verliert 24:28 gegen Ferndorf.

Uerdingen. Der SC Bayer Uerdingen hat einfach nicht die Kragenweite des Westdeutschen Meisters TuS Ferndorf. Völlig verdient verlor die Mannschaft von Trainer Jörg Förderer vor 300 Zuschauern mit 24:28 (12:16) das Spitzenspiel der 3. Handball-Liga. Für einen faden Beigeschmack sorgte allerdings das unparteiische Brüderpaar Ramesh und Suresh Thiyagarajah (Bergneustadt). Schrittfehler, Ballberührungen mit dem Fuß sowie Foulspiele wurden zunächst bei beiden Teams nicht geahndet. Den verletzt am Boden liegenden Uerdinger Damian Janus übersahen die Referees schlichtweg und ließen das Spiel laufen.

Der erst 21-jährige Janus hatte zudem nicht den besten Tag erwischt, griff zunächst neben einen Pass von Torhüter Dominic Hessen, kassierte schnell die erste Zweiminuten-Strafe (17.) und bekam elf Minuten später nach einem Foul die Rote Karte.

Doch Uerdingen bewies trotz eines Fünf-Tore-Rückstandes große Moral, und Thomas Pannen markierte per Kempatrick den 12:16-Halbzeitstand. Der SC Bayer, nun ständig um Ergebnisverkürzung bemüht, bekam die flexiblen und mit Höchsttempo aufspielenden Gäste allmählich besser in den Griff. Aber allein Alexander Schult scheiterte per Siebenmeter und beim Konter am Balken des Ferndorfer Gehäuses (18:22/45.).

Doch danach versagten die in den DHB-Nachwuchskader aufgerückten Referees völlig. Ferndorfs Top-Torschütze Dennis Aust (8/4) traf Spielmacher Thomas Pannen im Gesicht und kassierte statt Rot die viel zu späte erste Zweiminuten-Strafe (47.). Nur zwei Zeigerumdrehungen später wurde Pannen erneut von der Ferndorfer Abwehr jenseits der erlaubten Regeln gefoult. Zum zweiten, aber auch letzten Mal kassierten die Gäste nur eine Zeitstrafe. Die Uerdinger Spieler brummten gleich sechsmal auf der Sünderbank.

„Ich bin froh, dass die Trainer in der 3. Liga im Vergleich zur Bundesliga kein Redeverbot vom DHB erhalten, und Schiedsrichterkritik äußern können. Die beiden waren ganz einfach schlecht und vor allem unfair. So viele Dinge, die da passiert sind, kann man nicht übersehen. Doch die Niederlage wirft meine Mannschaft nicht um. Wir sind leider schwer ins Spiel gekommen und haben die Big Points vergeben“, sagte Förderer.