Sportbund feiert sich selbst
Auf der Burg Linn wurde das 90-Jährige gefeiert. Im Hintergrund wird über den Vorsitz gestritten.
Krefeld. Schneeflocken umwehten Burg Linn am Montagabend bei eisiger Kälte. Drinnen im Rittersaal ging es dagegen warm und gemütlich zu. Zur Jubiläumsveranstaltung „90 Jahre Stadtsportbund Krefeld“ versammelte sich vor dem großen Kamin alles, was Rang und Namen hat im Krefelder Sport.
Gemeinsam ehrte die Stadt Krefeld und der Stadtsportbund (SSB) verdiente Mitglieder der Sportgemeinschaft. Oberbürgermeister Gregor Kathstede, Siegfried Thomassen, nach dem Rücktritt von Otto Pütz Interims-Vorsitzender des Stadtsportbundes, und Walter Schneeloch, Präsident des Landessportbundes NRW, lobten die Bedeutung Krefeld als Sportstadt. Die Referenten stimmten darin überein, dass diese Bedeutung auch ein Verdienst der vielen ehrenamtlich Tätigen im Krefelder Sport ist.
Für den musikalischen Rahmen sorgte das Sollbrüggen Blechbläserensemble der Musikschule Krefeld. Über die Auszeichnung mit dem Ehrenteller der Stadt Krefeld konnten sich Hans-Jürgen Bürger, Heinz Eickmanns, Emil Reyermann und Horst-Lothar Wolf freuen. Die Silbermedaille des SSB erhielten Claus Bühs, Leo Creutz, Heinz Hannappel und Rolf Schemann. Die Ehrung mit der Verdienstnadel des Stadtsportbundes durch Siegfried Thomassen erfuhren Roswitha Lindner, Peter Pasthy und Jörg Schäfer.
Bevor sich Geehrte und Gäste zu einem kleinen Imbiss und Umtrunk in den unteren Rittersaal begaben, richtet einer der Geehrten, Claus Brühs, noch seinen besonderen Dank an Oberbürgermeister Gregor Kathstede, der in seiner Funktion als oberster Verwaltungsbeamter geholfen habe, viele Schranken für die Sportvereine zu öffnen. Bühs schloss ab mit einem Zitat des Dichters Joachim Ringelnatz: „Sport stärkt Arme, Rumpf und Beine, kürzt die öde Zeit und er schützt uns durch Vereine vor der Einsamkeit.“
Am Rande der Veranstaltung wurde eifrig über die Nachfolge des zurückgetretenen Vorsitzenden Otto Pütz diskutiert. Einer der gehandelten Personen ist Roman Dahm. Der SPD-Ratsherr ist Vorsitzender des Sportausschusses, Vorsitzender des Kreises Krefeld im Westdeutschen Tischtennis Verband und ist im SSB derzeit als Fachschaftsleiter Tischtennis aktiv. Der 49-Jährige würde für eine Verjüngung der Stadtsportbund -Spitze stehen.
Dem Vernehmen nach gibt es aber zwei Probleme: Die CDU, der Pütz nahestand, hat (noch) etwas gegen den SPD-nahen Kandidaten haben. Außerdem sollen sich einige Funktionsträger weigern, von ihren Ämtern zurückzutreten, damit sich Dahm ein eigenes Team zusammenstellen kann. Auf Anfrage bei der CDU-Ratsfraktion gab es bis gestern Abend dazu keine Stellungnahme. Otto Pütz war vor sechs Wochen zurückgetreten, weil die Verwaltung und die Christdemokraten nicht bereit waren, 8000 Euro zusätzlich für Personalkosten des SSB bereitzustellen.