Tennis: Die Asse fehlen, doch die zweite Garde von Blau-Weiß schlägt sich tapfer

0:6-Niederlage des HTC beim Bundesliga-Finale in Neuss. Für Coach Merkel war es gleichwohl eine tolle Saison.

Neuss/Krefeld. Herzschlagfinale am letzten Spieltag der Tennis-Bundesliga, und das "Zielfoto" entscheidet über die Meisterschaft. Jeweils mit 3:3 trennten sich der TK GW Mannheim von BW Halle und der TC Rot-Weiß Erfurt vom Rochusclub Düsseldorf. Damit liegen Mannheim und Erfurt punktgleich mit 14:4 Zählern an der Spitze. Auch bei den Matchpunkten gab es keine Unterschiede. Erst im Satzverhältnis hat Mannheim mit 80:46 das bessere Ende für sich. Mannheim ist damit neuer Deutscher Mannschaftsmeister. Der 1. FC Nürnberg sowie der TC Solingen steigen in die zweite Liga ab. Krefeld belegt Rang sechs. "Es war eine große Saison für uns. Daran ändert auch diese Schlappe nichts", sagte Trainer Olaf Merkel nach dem 0:6 in Neuss.

Der HTC Blau-Weiß Krefeld war im Nachbarschaftsderby beim Namensvetter aus Neuss für eine Überraschung personell zu schlecht besetzt. Wegen verschiedener Turnierverpflichtungen fehlten die Top-Leute. So musste die zweite Garde ran, und diese kassierte trotz gutem Spiel eine hohe 0:6-Niederlage. Dabei war Dominik Pfeiffer sehr nahe an seinem ersten Bundesligasieg. Gegen Flavioa Cipolla spielte der Krefelder munter auf und nahm dem Italiener sogar ein Aufschlagspiel ab, um dann den ersten Satz mit 7:5 zu gewinnen. Der zweite Satz stand auf der Kippe: Cipolla wirkte nervös, konnte den Durchgang aber mit 6:4 für sich entscheiden.

Im Match-Tiebreak zahlte sich dann aber die Routine des Südeuropäers aus - Cipolla gewann mit 10:5. Auch Sven Andre hatte gegen Stephane Bohli eine Siegchance und hielt die Begegnung lange Zeit offen. Beim Stande von 5:5 im ersten Satz vergab Andre aber zwei gute Möglichkeiten zur Führung und verlor dann gegen den Schweizer mit 5:7. Der zweite Satz verlief ähnlich spannend, doch der entscheidende Durchbruch blieb Andre verwehrt.

Keine echte Siegchance hatten die beiden weiteren Krefelder Akteure. Mario Lesic mühte sich im Spitzenspiel gegen Marcos Daniel zwar redlich, doch der Brasilianer hatte in den engen Spielen das bessere Ende für sich und gewann mit 6:2, 6:3.

Im letzten Einzel spielte der amtierende Kreismeister Pascal Wilkat gegen Philipp Petzschner solide auf, konnte aber sein Gegenüber kaum in Bedrängnis bringen, so dass die 2:6, 4:6-Niederlage in Ordnung ging. Auch die beiden Doppel holten die Neusser nach Hause.

Dabei zeigte Dominik Pfeiffer an der Seite von Mario Lesic erneut eine starke Leistung und das Duo gab sich erst im Match-Tiebreak geschlagen.