Bundesliga Tennis: Paolo Lorenzi macht Sieg der Blau-Weißen perfekt
Der Italiener gewinnt beim 6:0-Erfolg des Tennis-Bundesligisten gegen Mannheim das Topspiel gegen Radu Albot.
Krefeld. Jürgen Melzer küsste noch das Emblem auf seinem Trikot. Die Verbundenheit mit seinem Club Blau-Weiß Krefeld sollte für alle sichtbar sein nach seinem Zweisatzsieg gegen Tobias Kamke. 6:1 und 6:4. Man muss sich diese Zahlen erst einmal vor Augen halten. So überraschend wie beeindruckend sie sind vor dem Hintergrund, dass der Österreicher wegen einer lädierten Schulter immerhin seit September nur ein Qualifikationsmatch bestritten hatte, also kaum Wettkampfpraxis besaß.
Mit seinem dritten Sieg steuerte er den dritten Sieg in den Einzeln bei beim 6:0-Erfolg des Bundesligisten gegen den gut besetzten deutschen Rekordmeister Grün-Weiß Mannheim. Später sagt er: „Es ist sehr schön, wieder hier zu sein. Die Schulter hat überraschend gut gehalten. Ich habe locker gespielt, hatte nichts zu verlieren.“
Das Topspiel des Tages entschied die und gestrige Nummer eins, der Italiener Paolo Lorenzi, für sich. Gegen den Rumänen Radu Albot hieß es 6:4 und 6:3. Danach war der Tagessieg perfekt. Der 34-Jährige, Nummer 34 der Welt, sagt: „Nach zwei Wochen auf Gras und nun auf Asche hatte ich ein gutes Gefühl, auch wenn das Timing am Anfang etwas fehlte.“ Das Publikum dankte mit anhaltendem Applaus.
Inigo Cervantes und Horacio Zeballos hatten in ihren Einzeln mehr Widerstand zu überwinden. Cervantes rang den formstarken Melzer-Bruder Gerald mit 7:6 und 7:6 nieder. Dabei spielte der Spanier in beiden Durchgängen gegen den Satzverlust. Im Tiebreak im zweiten Satz lag Cervantes mit 2:6 zurück, legte aber einen Sechs-Puunkte-Lauf hin, wehrte sechs Satzbälle ab und gewann das Match.
Er sagt: „Ich habe gekämpft bis zum Schluss und wollte für Krefeld gewinnen. Ich habe immer geglaubt, dass ich es noch schaffe.“ Zeballos musste Daniel Brands ebenfalls niederringen, gewann 7:6 und 7:5.
Ohne Satzverlust in den Einzeln und Doppeln — das ist schon ein großer Erfolg vor 1250 Zuschauern. Es war ein perfekter Tennis-Tag für die Blau-Weißen. So sagt Teamchef Olaf Merkel: „Es ist nicht zu glauben. Das war mehr als zufriedenstellend. Aufgrund der Rangliste waren wir der Favorit.“
Mit dem Tagessieg haben sich die Krefelder am ersten Spieltag die Spitzenposition der Bundesliga erobert. Was das für die weitere Saison bedeutet, sagt Merkel: „Die Saison wird ganz eng. Auch der Meister könnte am Ende vier Minuspunkte haben. Am Freitag in Bruckmühl werden wir einen anderen Kader aufbieten müssen.“ Am Donnerstag werden die Krefelder zumindest mit breiter Brust in den Flieger Richtung München steigen.