Offener Brief an Oberbürgermeister Frank Meyer Tischtennisvereine fordern Öffnung der Sporthallen

Krefeld · Es brodelt bei den Krefelder Tischtennisvereinen. Obwohl viele Sportarten nach den jüngsten Corona-Lockerungen wieder ausgeübt werden dürfen, steht der Sportbetrieb mit dem kleinen weißen Ball weiter still.

Der Tischtennis-Kreisvorsitzende Dr. Kristian Schneider.

Foto: Wolfgang Kaiser (woka)

Und dass, obwohl Hallensport grundsätzlich seit dem 11. Mai erlaubt ist. Obwohl sich fast alle Vereine frühz mit einem Corona geeigneten Hygienekonzept beschäftigt haben, verhindern Hallensperrungen der Stadt den Sportbetrieb. Als Begründung wurde den Vereinen eine „unklare Rechtslage“ genannt. Stephan Gerhards, Jugendwart beim SV Blau-Rot Forstwald, sagt: „Eigentlich war für den 19. Mai das erste Training geplant. Dafür hatten wir bereits ein Hygienekonzept vorbereitet, Desinfektionsmittel gekauft und unsere Mitglieder informiert. Doch dann kam die bisher letzte Info der Stadt, dass die Halle gesperrt bleibt. Rund 30 Anmeldungen zeigen, dass unsere Mitglieder gerne wieder gespielt hätten.“

Keine Informationen,
keine Perspektive

Ähnlich sieht es bei allen Tischtennisvereinen der Stadt aus. In einem offenen Brief wendeten sich deswegen mehrere Vereine an Oberbürgermeister Frank Meyer. Der Vorsitzende des Tischtennis-Kreises Kristian Schneider sagt: „Das Sportamt hat sich nicht in der Lage gesehen, die Sporthallen in Krefeld für den Tischtennis-Sport zu öffnen. Die Begründungen, die uns gegeben wurden, sind diffus und ausweichend. Wir sind absolut nicht einverstanden mit der Informationspolitik und noch weniger mit der Aussicht, dass die Hallen weiter geschlossen bleiben.“ Im Schreiben an OB Meyer fordert er deswegen: „Gehen Sie mit uns gemeinsam die erforderlichen Schritte, damit der Sport in naher Zukunft wieder aufgenommen werden kann. Wenn es um die Hygienekonzepte, ihre Umsetzung und Kontrolle gehen sollte, lassen Sie uns in einen Dialog über Lösungsmöglichkeiten treten.“

Der Ball fliegt –
aber woanders

Durch den Deutschen Tischtennis-Bund läge für die Sportart ein mehr als ausreichendes Hygienekonzept vor. „Wir haben hierzu keine Rückmeldung von der Stadt bekommen, weder positiv noch negativ.“ Das es auch anders geht, dafür findet sich in direkter Nachbarschaft ein Beispiel: In Anrath wird schon wieder trainiert. Laut Schreiben steht die Sorge im Raum, dass die Hallen bis zum Ende der Sommerferien geschlossen bleiben könnten. Damit wäre die Saisonvorbereitung für 2020/2021 gestorben und der Nachwuchs gefährdet. Jürgen Rudolph, Jugendleiter bei Rhenania Königshof sagt: „Die meisten Jugendlichen sitzen bereits seit drei Monaten fest und warten darauf, dass es wieder losgeht. Wenn die Hallen nicht zeitnah öffnen, dann suchen Sie sich etwas, was wieder erlaubt ist und erfahrungsgemäß bleibt ein Teil dann dabei. Der aktuelle Stand im Jugendbereich ist das Ergebnis mehrere Jahre Aufbauarbeit.“ Für den Tischtennis-Sport bleibt zu hoffen, dass der Ball bald wieder fliegt.