Mit einem flotten 1500 Meter-Lauf zum Abschluss rettete sich Schrader über die 8000-Punkte-Schallmauer und zu einem Weltklasseergebnis. "Wir hatten eine Zeit unter 4:27 Minuten ausgerechnet. Michael hat mit 4:26,93 Minuten eine Punktlandung betrieben. Seine mentale Stärke hat er in der langen Pause nicht verloren”, freute sich sein Uerdinger Trainer Torsten Voss.

Schrader ist nun zweitbester Deutscher des Jahres, für die europäische Topliste reicht es immerhin zu Rang 14. Doch bis es dazu kam, hatte der Sportsoldat einige Höhen und Tiefen hinter sich gebracht. Allein im Stabhochsprung benötigte der Götzis-Sieger von 2009 drei Versuche über die Anfangshöhe von 4,60 Meter. Der berühmte "Salto-Nullo” - ohne jeden Punkt im Stabhochsprung - drohte. Doch der Olympiazehnte von Peking rang und zitterte sich im letzten Versuch doch noch irgendwie über die Latte. Als die Einstieghöhe geschafft war, stellte Schrader mit 5,00 Metern seine persönliche Bestleistung ein.

"Ich bin mit Michaels Leistung total zufrieden. Die äußeren Bedingungen waren mehr als schlecht. Vieles hier ging drunter und drüber”, sagte Voss. Während der Ex-Zehnkampf-Weltmeister am ersten Tag vor allem die Weitsprungleistung hervorhob, glänzte sein Schützling am zweiten Tag mit 14,37 Sekunden über 110m Hürden (Bestleistung 14,21) und dem Stabhochsprung sowie über 1500 Meter. "Im Kugelstoßen, Diskus und Speer konnten wir in der Verletzungspause viel üben. Dort lief es gar nicht gut. Doch allein die Speerwurfanlage auf dem Nebenplatz war einer Deutschen Meisterschaft nicht würdig. Mehr will ich nicht sagen”, sagte Voss.

Junior Lars Heinke aus der Uerdinger Trainingsgruppe um Michael Schrader krönte eine stramme Saison mit vier Zehnkämpfen mit der Bronzemedaille in der Juniorenwertung sowie glatten 7400 Punkten - der zweitbesten Punktzahl überhaupt. Der 20-Jährige warf den Speer auf die Bestweite von 59,75 m.

Auch im Stabhochsprung (4,70 m) und im Diskuswurf (41,90 m) durfte der Uerdinger Athlet zufrieden sein.