Zwei Olympische Glücksmomente

Olympia: Schrader überrascht Konkurrenz, Witthaus steht im Finale.

Peking. Am Donnerstag durften sich zwei Krefelder Athleten bei den Spielen im Reich der Mitte über olympische Glücksmomente freuen. Matthias Witthaus (Crefelder HTC) setzte seinen Höhenflug mit der deutschen Hockey-Nationalmannschaft auch im Halbfinale gegen die Niederlande fort, und Zehnkämpfer Michael Schrader überraschte die Konkurrenz mit starken Leistungen.

Die Deutschen Hockey-Herren setzten sich gegen die Niederlande in einem dramatischen Halbfinale mit 5:4 im Siebenmeterschießen durch und revanchierten sich damit für die Halbfinalniederlage bei den Spielen in Athen vor vier Jahren. Wie schon im letzten Vorrundenspiel gegen Neuseeland (3:1) präsentierte sich Witthaus in Spiellaune. Nach nur vier Minuten scheiterte er am Außenpfosten, und kurz nach der Halbzeit hatte er erneut die Führung auf dem Schläger.

Als es beim Stand von 1:1 - Christopher Zeller hatte die Führung der Holländer durch Timme Hoyng (65.) kurz vor dem Abpfiff ausgeglichen - in die Verlängerung ging, hätte Witthaus mit einem seiner unwiderstehlichen Sololäufe um ein Haar das Golden Goal vorbereitet. Doch der Ex-CHTC-Spieler Benjamin Weß beendete die starke Vorarbeit von Witthaus nur mit einem Pfostenkracher. Da seine Teamkollegen im Siebenmeterschießen aber das Glück auf ihrer Seite hatten, greift Witthaus nach Bronze in Athen nun am Samstag im Finale gegen Spanien nach Gold.

Olympia-Neuling Michael Schrader (LAV Bayer Uerdingen), der als dritter deutscher Zehnkämpfer noch so gerade auf den Peking-Zug aufgesprungen ist, dürfte sich seine Nächte mit bescheideneren Träumen versüßen. Eins ist aber schon jetzt klar: Auch wenn keine Überraschung à la Frank Busemann (Silbermedaille in Atlanta 1996) in der Luft liegt, so hat Schrader Konkurrenz und Experten am ersten Tag des Zehnkampfs dennoch gleichermaßen in Erstaunen versetzt.

Michael Schrader, der sich beim Zehnkampf in Ratingen mit seiner Bestleistung von 8248 Punkten das Olympia-Ticket sicherte, ist in Peking erneut auf Bestleistungskurs. Waren die 10,8 Sekunden im 100-m-Lauf und 7,70 Meter im Weitsprung bei widrigen Bedingungen bereits beachtlich, so setzte er anschließend noch einen drauf.

13,67 Meter mit der Kugel bedeuteten neue Bestleistung und im Hochsprung stellte er seine alte mit 1,99 Meter zumindest ein. Und nach seinen 48,47 Sekunden zum Abschluss des ersten Wettkampftages über die 400 Meter liegt der Bayer-Athlet mit 4279 Punkten auf Rang acht und steuert geradewegs auf eine neue Bestzeit zu. Diesen Kurs gilt es nun heute zu halten.