Unterbringung Mehr Platz für Flüchtlinge
Die auslaufende Schule am Wehrhahnweg könnte Asylbewerber aufnehmen.
Krefeld. Auch wenn die Zahlen nicht so schnell gestiegen sind, wie Ende 2014 vorausgesagt, sucht die Stadt weiter nach neuen Unterbringungsmöglichkeiten für Flüchtlinge. Im Gespräch ist derzeit die Schule am Wehrhahnweg.
Rund 880 Menschen waren es vor einem dreiviertel Jahr, die in Krefeld Zuflucht gesucht haben. Mittlerweile sind es 1250. Bis zum Ende des Jahres rechnet man mit rund 1800 Menschen, die hier Zuflucht suchen.
Allerdings, so Wolfram Gottschalk, erlebe man derzeit eine hohe Fluktuation. Das liege daran, so der zuständige Fachbereichsleiter, dass rund die Hälfte der Asylsuchenden vom Westbalkan stammen. Diese Region zähle zu den so genannten „sicheren Herkunftsländern“, die Anträge würden meist abgelehnt, so dass die Antragsteller ausreisen müssen, oder sich kurz vor der Abschiebung zurückziehen, um es später noch einmal zu versuchen, hat Gottschalk beobachtet.
Die Politik in Bund und Land diskutiert derzeit über schnellere Verfahren für diese Personengruppe. Dies könne dazu führen, dass sie gar nicht mehr in den Kommunen ankommen, was die Situation bei der Unterbringung entspannen würde, sagt Gottschalk. Doch eine Entscheidung gebe es noch nicht.
Deshalb ist die Stadt weiter auf der Suche. Von den derzeit in Krefeld lebenden 1250 Personen sind 700 in Wohnungen untergebracht. Die sei eine hohe Quote. 550 leben in Sammel- oder Notunterkünften. Als letztere bezeichnet die Stadt die beiden Turnhallen.
Derzeit stehen noch rund 180 Plätze zur Verfügung. Die meisten davon im ehemaligen Seniorenheim an der Westparkstraße (125), das mittlerweile komplett umgebaut ist und rund 200 Menschen beherbergen kann.
An der Oppumer Straße hat die Stadt eine ehemalige Gewerbeimmobilie gemietet und will sie nun umbauen, um eine Gemeinschaftsunterkunft für alleinstehende Männer einzurichten. Sie wird vor dem Sommer nicht zu nutzen sein.
In der Schule am Wehrhahnweg, die mit dem Schuljahr ausläuft, hat man sich bereits umgesehen. Derzeit werden die Kosten für einen Umbau geprüft.
Die Wohnungssuche aber sei ein mühsames Geschäft. „Uns werden viele Objekte angeboten sowohl von der Wohnstätte als auch von Privaten oder Hausverwaltungen, aber das muss dann ja alles einzeln ausgehandelt und geregelt werden“, sagt Gottschalk.