Outokumpu Nirosta verspricht: Die geplanten Investitionen kommen
Trotz des schwierigen Marktes sollen das Kaltwalzwerk und das Forschungszentrum entstehen. Das sagt Direktor Lothar Brunner im WZ-Interview zu.
Krefeld. Outokumpu steht trotz des schwierigen Edelstahlmarktes zu den geplanten Investitionen am Standort Krefeld. Das hat Direktor Lothar Brunner der WZ im Interview bestätigt. Allerdings sei dies eine Frage des Umfangs, so der Leiter des Personal- und Sozialwesens bei Nirosta.
Wie die WZ berichtet hat, leidet das finnische Unternehmen, das TKN übernommen hat, nicht nur unter Überkapazitäten und sinkenden Stahlpreisen. Hinzu kommt, dass Outokumpu seit Beginn des Jahres nicht mehr von der Umlage für erneuerbare Energien (EEG-Umlage) befreit ist. Ein zusätzlicher Kostenfaktor von rund 30 Millionen Euro pro Jahr.
Das bereitet dem Betriebsrat große Sorgen. Zumal bis zum Ende des Jahres die sogenannte Flüssigphase mit rund 400 Mitarbeitern ausläuft. Man befürchtet einen Arbeitsplatzabbau. Nach Schätzungen der Arbeitnehmervertreter werden Ende des Jahres nur noch 1700 bis 1800 Beschäftige in Krefeld arbeiten. Vor einem Jahr waren es noch 2300.
Damit wachsen in der Stadt auch die Sorgen um die Umsetzung der Investitionszusagen von Outokumpu. Bei der Übernahme von TKN hatten die Finnen versprochen, dass 20 Millionen Euro in ein Forschungs- und Entwicklungszentrum investiert werden und dass mit dem Umzug des Standortes Düsseldorf-Benrath zur Oberschlesienstraße das modernste Kaltwalzwerk für Ferrite in Krefeld entsteht.
Dazu sagte Brunner jetzt im WZ-Inteview, dass diese Schritte grundsätzlich nicht in Zweifel gezogen werden, allerdings alles eine Frage des Umfangs sei. Brunner wies auf die erheblichen Wettbewerbsnachteile durch die hohen Energiekosten hin. Dass Nirosta in diesem Jahr keine Befreiung von der EEG-Umlage erhalten habe, führe zu zusätzlichen Belastungen. Dagegen habe man Klage eingereicht. Grundsätzlich lobte Brunner, der auch Sprecher der Krefelder Initiative Zukunft durch Industrie ist, den Standort Krefeld. Im Interview betonte er die Bedeutung des Dialogs zwischen Industrie und Bürgern.
Das Interview mit dem Sprecher der Initiative bildet den Auftakt einer neuen WZ-Serie. Mit Blick auf die „Lange Nacht der Industrie“ am 17. Oktober stellen wir die großen Krefelder Unternehmen, die daran teilnehmen, aus der Sicht ihrer Mitarbeiter vor.