Pamu zeigt sich erst kurz vor der Dämmerung
Das Stachelschwein wird zehn Jahre alt. Die meiste Zeit des Tages steckt es in seinem Erdbau.
Krefeld. Pamus genaues Geburtsdatum ist nicht bekannt. „Am 20. Juli 2003 ließ er sich das erste Mal blicken. Da war er etwa eine Woche alt“, erinnert sich Tierpflegerin Yvonne Wicht.
Stachelschweine buddeln für ihr Leben gerne unterirdische Gänge und Höhlen. Hier verbringen sie die meiste Zeit des Tages. Wenn die Dämmerung naht, kriechen sie aus ihrem Erdbau und halten laut schnüffelnd nach Futter Ausschau. Wer Pamu sehen und sein schwarz-weißes Stachelkleid bewundern möchte, sollte also erst gegen Nachmittag in den Zoo kommen.
Pamus Name setzt sich aus den Namen seiner Eltern zusammen: Paul und Manuela. Beide leben nicht mehr. Aber man erzählt sich die tollsten Geschichten. Zum Beispiel die, wie die Stachelschweine sich einmal bis zum Stromkasten durchbuddelten und die Kabel anknabberten. „Teilweise stand der Zoo ohne Strom da. Wir konnten uns das anfangs gar nicht erklären“, sagt Yvonne Wicht. Das war vor Pamus Zeit. Heute verhindert ein Gitter als Durchgrabschutz allzu tiefes Buddeln.
An Pamu fällt sein „Spanischer Schritt“ auf. Yvonne Wicht hat den Begriff aus der Pferdesprache übernommen. Beim Gehen schmeißt das Stachelschwein seinen rechten Vorderfuß stramm nach vorne. „Vor vier Jahren war Pamus rechte Körperhälfte plötzlich komplett gelähmt. Auf seine Genesung hätte damals keiner einen Penny gesetzt“, sagt die Tierpflegerin. Sie päppelte das stachelige Nagetier mit viel Geduld wieder auf. Pamu ist heute wieder ganz der Alte, nur der „Spanische Schritt“ erinnert noch an das Drama von damals.
Auch Yvonne Wicht (noch 39) feiert in diesem Sommer einen runden Geburtstag. Die gebürtige Heinsbergerin lebt seit ihrem neunten Lebensjahr in Krefeld. 1991 fing sie ihre Lehre im Krefelder Zoo an. Ein paar Jahre arbeitete sie im Anschluss als Springer, dann war das Vogelhaus ihr Einsatzgebiet. Heute ist die Mutter von zwei Töchtern für das Wohl aller Tiere im Stelzvogelrevier verantwortlich. fie