Prozess: 30 Monate für Überfall auf Barfrau
Zwei Spanier wollten im Mojito abkassieren.
Krefeld. Gerade ein halbes Jahr ist Thierry M. in Deutschland, und schon steckt der 24-Jährige mit dem blassen Teint bis über beide Ohren im Schlamassel. Am 23. September überfiel der Spanier mit einem Landsmann die kubanische Bar El Mojito am Westwall. Während M. als Mitläufer auftrat, ging sein Bekannter, der gesondert angeklagte Gomez A., äußerst brutal vor.
Mit einem Messer drohte er der Barfrau, sie zu töten. Thierry M. bewachte die Tür und ignorierte die Hilferufe der Frau. Sie wurde dann selbst aktiv und verwickelte den Angreifer in einen Kampf. Gomez A. stach dreimal zu und flüchtete. Bei M. regte sich das schlechte Gewissen: Er bat Passanten, die Polizei zu rufen und machte sich erst aus dem Staub, als die Frau versorgt war. Geld erbeutete keiner der Männer, die Kasse war nahezu leer.
Vor dem Landgericht versuchte der 24-Jährige, seine Beteiligung zu leugnen. Er sei wie gelähmt gewesen, als sein Bekannter mit dem Messer auf die Frau losstürmte. Das Gericht glaubte ihm nicht. Der Polizei hatte der Angeklagte vorgelogen, er sei selbst Opfer des Räubers gewesen.
Getrennt hatten die Männer die Bar betreten und so getan, als würden sie sich nicht kennen. Aber so dilettantisch, dass dem Opfer sofort etwas „spanisch“ vorkam. Die Quittung für die versuchte räuberische Erpressung: 30 Monate Haft. In der Nacht zuvor war Thierry M. in Düsseldorf mit vier anderen von der Polizei fotografiert worden, als er um Autos herumschlich. jre