Innenstadt Seidenweberhaus: City soll nicht vergessen werden
Haus und Grund mahnt Politik, Seidenweberhaus-Zukunft abzuwägen.
Krefeld. Erst vergangene Woche ist die Zukunft des Seidenweberhauses (die WZ berichtete) im politischen Raum wieder verstärkt diskutiert worden. Beginnend mit dem Thema Denkmalschutz, einer Umnutzung als Teil der Hochschule, einer Verlagerung der Veranstaltungen und sonstigen Nutzungen in den Mies-van-der-Rohe-Business-Park bis hin zu der Forderung nach einem Abriss oder aber einer Sanierung.
Zwei Aspekte werden dabei nach Ansicht von Haus und Grund Krefeld jedoch teilweise stiefmütterlich behandelt. Zum einen die Bedeutung eines zentral in der Innenstadt gelegenen Ortes für Veranstaltungen jeglicher Couleur und zum anderen die Frage der Zukunft des Theaterplatzes. Oder aber sogar eine gegebenenfalls entsprechende Brache an der Stelle des jetzigen Seidenweberhauses. „Es wäre zumindest kein Zeichen der Wertschätzung für die Innenstadt, wenn das noch im Gutachten von Junker und Kruse als zentrale Kulturachse definierte Areal zwei wichtige Bausteine verlieren würde“, erklärt Michael Heß, Geschäftsführer von Haus und Grund Krefeld. „Ganz zu schweigen von der Sorge, welche Art von „Nutzung“ sich dann auf dem Theaterplatz zementieren würde“, sagt Heß weiter.
In dem Einzelhandelsgutachten von Junker und Kruse war der Bereich nördlich der St.-Anton-Straße als Kulturmeile betrachtet worden, in dem eher keine weiteren Einzelhandelsflächen anzusiedeln seien. „Diese Betrachtungsweise ist spätestens mit der Errichtung des ’Forums Krefeld’ sowieso vom Tisch“, sagt Heß. „Ein Grund mehr das Gutachten von Junker und Kruse weiterzuentwickeln bzw. fortzuschreiben“.
Haus und Grund mahnt daher zudem an, völlig unabhängig davon, welche Entscheidung letztendlich getroffen wird, zu bedenken, welche Auswirkungen die Entscheidung auf die Innenstadtentwicklung haben wird. Dies betrifft die Gastronomie in der Innenstadt, die vor oder nach Besuchen im Seidenweberhaus von den Gästen aufgesucht wird bis hin zu der Frage der Verkehrsanbindungen sowohl hinsichtlich der Individualverkehrs als auch des Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV).
Und nicht zuletzt sind zumindest kulturelle Veranstaltungen in der zentralen Innenstadt auch wichtig für die Attraktivität des Wohnstandortes Innenstadt.