Siemens verliert 200 Stellen

Die betroffenen Arbeitsplätze in Uerdingen gehören zur Umrichter-Fertigung. Die wird schrittweise in Nürnberg konzentriert.

Krefeld. Gedrückte Stimmung am Dienstagmorgen auf der Betriebsversammlung im Uerdinger Siemens-Werk: Am Standort, erfuhren die Mitarbeiter, werden 200 Arbeitsplätze für die Umrichter-Fertigung abgebaut und nach Nürnberg verlagert. Umrichter sind Bauteile, die den Strom in der richtigen Spannung zur Verfügung stellen. Dies ist wichtig gerade bei grenzüberschreitendem Zugverkehr. Sie gehören organisatorisch nicht zum Bahn-, sondern zum Industriesektor des Konzerns.

Hintergrund für diesen Schritt, der möglichst sozialverträglich über die Bühne gehen soll, sei ein dramatischer Rückgang im Auftragseingang (minus 30 Prozent gegenüber 2010), verbunden mit erheblichen Auslastungproblemen und einer kritischen Auslastung in Krefeld. Georg Lohmann, Siemens-Pressesprecher für NRW: „Vorgesehen ist, die Produktion der Hilfsbetriebe-Umrichter und Batterieladegeräte bis September 2014 schrittweise nach Nürnberg zu verlagern. Diese Entscheidung steht nicht mit der Auslastung des Bahnwerks in Krefeld in Verbindung.“ Das Krefelder Werk werde nach der Verlagerung ein reiner Bahn-Standort sein; hier werde in naher Zukunft in die Erweiterung im mittleren zweistelligen Millionenbereich investiert.

Wer von den betroffenen 200 Mitarbeitern nicht nach Nürnberg umziehen kann oder will, für den bemühe man sich um eine Stelle an einem der 40 Siemens-Standorte in NRW, sagt Lohmann. Die Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern seien aufgenommen. Er betont: „Unabhängig von dieser Maßnahme, die wir sehr bedauern, steht Siemens klar zum Standort Krefeld-Uerdingen. Dieses Bekenntnis wird durch die anstehende Investition unterstrichen. Diese Investition soll den Bahn-Standort Krefeld langfristig, die Arbeitsplätze dort nachhaltig sichern.“