Senioren: Die Angst ist unbegründet

Senioren sind nur selten Opfer von Straftaten. Die Wahrscheinlichkeit ist bei den 18- bis 21-Jährigen am größten.

Krefeld. Die Wahrscheinlichkeit, als Senior in Krefeld Opfer einer Straftat zu werden, ist verschwindend gering. Um genau zu sein, liegt sie bei über 59-Jährigen bei gerade 0,33 Prozent. Dies entspricht 215 Personen. Das hat eine Auswertung der Polizei zu den Straftaten im vergangenen Jahr ergeben.

„Die Wahrnehmung der Menschen ist oft eine andere“, sagt Polizeipräsident Rainer Furth. Mancher Senior wage sich aus Angst vor Kriminalität kaum aus dem Haus. Dies sei unberechtigt, so der Behördenleiter.

Die Polizei hat für ihre Statistik die Bevölkerungszahl mit den Opferdaten verglichen und dabei festgestellt, dass die Senioren die am wenigsten von Straftaten betroffene Bevölkerungsgruppe sind. Bei der Gewaltkriminalität ist deren Anteil zudem noch niedriger: Gerade einmal 0,1 Prozent — 66 Personen — der über 59-Jährigen sind im vergangenen Jahr Opfer geworden

Wer hingegen zwischen 18 und 21 Jahren alt ist, bei dem ist die Wahrscheinlichkeit am größten, Opfer einer Straftat zu werden: 5,29 Prozent der Krefelder (414 Personen) in diesem Alter waren im vergangenen Jahr betroffen. Gleich danach folgen die 21- bis 25-Jährigen mit 4,51 Prozent (493 Personen).

Bei der Analyse zum Alter der Täter sind die Zahlen ähnlich: Es sind die gleichen Altersgruppen wie bei den Opfern, die besonders stark vertreten sind: Die 18- bis 21-Jährigen mit 12,76 Prozent ihrer Altersgruppe, was 999 Personen entspricht, gefolgt von den 1285 im Alter von 21 bis 25 Jahren, die 11,77 Prozent ihrer Altersgruppe darstellen.

So, wie es wenige Opfer im Seniorenalter gibt, verhält es sich annähernd auch bei den Tätern: 0,8 Prozent oder 517 Personen hat die Polizei erfasst. Selbst die Gruppe der unter 14-jährigen und damit strafunmündigen Täter ist größer: Die 273 Kinder und Jugendlichen stellen 0,98 Prozent ihrer Altersgruppe dar.

Insgesamt wurden im vergangenen Jahr in Krefeld 8865 Tatverdächtige ermittelt, darunter 2335 Frauen (26,3 Prozent). 65 Prozent von ihnen sind Krefelder, 24 Prozent kamen aus einer anderen Stadt in NRW und drei Prozent aus dem restlichen Bundesgebiet. Drei Prozent waren Ausländer, fünf Prozent hatten keinen oder einen unbekannten Wohnsitz.