Umfrage So läuft das Weihnachtsgeschäft in Krefeld
Krefeld · Das Weihnachtsgeschäft geht in die heiße Phase. Einige Einzelhändler ziehen ein Zwischenfazit.
Für den auf Tabak und Spirituosen spezialisierten Einzelhändler Hartmut Janßen ist es ein ganz besonderer Advent. Zum einen ist erst kürzlich seine Filiale am Krefelder Hauptbahnhof umgezogen: Vom alten Standort im Hansa-Centrum ging es nur einige Meter weiter ins Hansa-Haus. Der Unternehmer schwärmt von den hohen Decken und großen Fenstern im neuen Ladenlokal. Zum anderen steht ein weiterer Umzug bevor, verbunden mit einer Erweiterung. Im Januar gibt Hartmut Janßen den Standort Königstraße nach rund elf Jahren auf und konzentriert das Innenstadt-Geschäft auf die bestehende (und nur wenige Fußminuten entfernte) Schwanenmarkt-Filiale.
Hochprozentiges ging vermehrt über die Ladentheke
Das von der Königstraße bekannte Sortiment bleibe in gewohnter Qualität erhalten, betont er. In den kommenden Wochen entsteht im Schwanenmarkt ein ganz neuer, 14 Quadratmeter großer Humidor. In solchen Klimakammern lagern bei Tabak Janßen die Zigarren. Die Rauchwaren aus Lateinamerika sind in der letzten Woche vor dem Fest immer besonders gefragt, weiß Hartmut Janßen. Überhaupt sei es mit Blick auf Weihnachten eher „eine Last-minute-Branche“. Bereits in den vergangenen Wochen ging vermehrt Hochprozentiges über die Ladentheke. Hartmut Janßen ist guter Dinge, dass das Weihnachtsgeschäft 2019 mindestens so gut läuft wie im vergangenen Jahr.
Das endgültige Ergebnis stehe aber erst Ende des Monats fest. Sein bisheriges Fazit: „Wir sind in diesem Jahr sehr wetterabhängig.“ Heißt: Bei Wind und Dauerregen holen viele Krefelder die geplante Shopping-Tour an einem schöneren Tag nach. Genau diese Beobachtung hat auch Manuela Hagen gemacht, Fililalleiterin der Thalia-Buchhandlung an der Hochstraße. „Wir hoffen auf gutes Wetter.“ Insgesamt sei das Weihnachtsgeschäft aber gut angelaufen. Bereits im November sei die Stimmung positiv gewesen.
Was dem Einzelhandel ihrer Aussage nach diesmal hilft, ist eine „günstigere Kalenderlage“. Denn der 23. Dezember sei stets der stärkste Tag. Und dieser fällt jetzt auf einen Montag (2018 auf einen Sonntag). Direkt vor Heiligabend gibt es also einen kompletten Verkaufstag. Renner unter den Schmöker-Geschenken sind unter anderem Biographien aus dem Sportbereich wie „Echte Liebe“ von BVB-Boss „Aki“ Watzke oder „The Great Nowitzki“ über den bekanntesten deutschen Basketballer. Auch eine Harry-Potter-Schmuckausgabe ist laut Manuela Hagen sehr gefragt. Im Thriller-Bereich griffen viele zum neuen Fitzek.
„Der heißt passenderweise ,Das Geschenk‘ und ist auch bereits verpackt“, sagt Manuela Hagen. „Ein schöner Werbegag des Verlags.“
Aufgrund der Branche kaum vom Weihnachtsgeschäft berührt sind Bettina Losereit und ihr Team vom Tui-Reisebüro in Uerdingen. „Bei uns geht es im Januar wieder los“, sagt sie. Für den Gabentisch würden höchstens Gutscheine für Wochenendtrips oder Eintrittskarten für Musicals gekauft. Die stellvertretende Vorsitzende des Uerdinger Kaufmannsbundes (rund 60 Mitglieder) hat von ihren Einzelhandelskollegen aber gehört, dass der vorfestliche Kunden-Endspurt vor wenigen Tagen gestartet ist. „Nach meinem Gefühl geht es Jahr für Jahr später los.“
Eine Bestätigung dafür kommt aus Fischeln. „Als meine Eltern das Geschäft führten, ging es noch acht bis neun Wochen vor dem Fest los“, erinnert sich Karl-Heinz Hafels vom genau 140 Jahre alten Traditionsbetrieb Hafels Raumausstattung & Lederwaren. „Da kann man heute nur noch von träumen.“ Rund zwei Wochen vor Heiligabend sei nun aber die heiße Phase angebrochen. Vor allem Reisegepäck und Kleinlederwaren würden verstärkt nachgefragt.
In der angeschlossenen Feinkostabteilung („Et Kabäusken“) sei allerdings schon seit 14 Tagen „Land unter“.