Tradition im Stadtteil Wenn der Nikolaus vom Kirchturm in Krefeld-Hüls herabsteigt

Krefeld · Rund 300 Hülser begrüßen den Nikolaus am Hülser Marktplatz. Der Empfang ist hier seit 1923 Tradition. Das hat es damit auf sich.

Seit 1923, also seit über 100 Jahren, richtet die Kolpingsfamilie Krefeld-Hüls den Nikolausempfang auf dem Hülser Markt aus. Dazu gehört der Gruß vom Turm der Kirche St. Cyriakus.

Foto: Ja/Jochmann, Dirk (dj)

Wie jedes Jahr feiern Hülserinnen und Hülser den Nikolausempfang am Nachmittag vor dem 6. Dezember mit Groß und Klein am Hülser Marktplatz. Sie alle wissen, gleich steht der Nikolaus samt seines Helfers Nikodemus oben auf dem Kirchturm und begrüßt die wartende Menge. Mit dabei wie immer auch der Zarras, er soll das Böse verkörpern. Dieses Jahr jährt sich das Ereignis zum 101. Mal: Eine Tradition, die seit 1923 anhält.

Auch gestern Nachmittag kamen rund 300 Menschen trotz Regenschauer auf dem Marktplatz vor der Kirche St. Cyriakus zusammen. Um Punkt 16 Uhr kündigte sich der Nikolaus mit Glockenschlägen an und winkte zusammen mit Helfer Nikodemus vom Kirchturm aus in die Menge.

Bevor dann der Gabensack mit einem langen Seil symbolisch heruntergelassen wurde, drehten Nikolaus, Nikodemus und Zarras eine Runde auf dem Kirchturm. Danach stiegen sie schnell den Kirchturm herab und gesellten sich zu den Mitgliedern der Kolpingsfamilie Hüls – sie organisieren die Veranstaltung – auf dem geschmückten Wagen. Mit voranschreitender Kapelle der KKG Nette Stölle Jonges, die „Lasst uns froh und munter sein“ anstimmten, fuhren sie einmal über den Marktplatz. Eifrig versuchten die Kinder, währenddessen die Weckmänner zu fangen, die ihnen zugeworfen wurden.

Dem Nikolaus und seinem Helfer Nikodemus wurde trotz des nass-kalten Wetters von den Hülsern ein herzlicher Empfang bereitet.

Foto: Ja/Jochmann, Dirk (dj)

Der Vorsitzende der Kolpingsfamilie Hüls, Bodo Brands, erzählt, dass auch er als Kind den Nikolausempfang besuchte. Für ihn ist es Tradition und Verpflichtung, die Veranstaltung jedes Jahr aufs Neue aufrecht zu erhalten. „Man kennt sich in Hüls und man hilft sich“, antwortet er auf die Frage, warum der Empfang schon so lange erfolgreich sei.

Nikolaus appelliert an Kinder, dankbar zu sein

Vor allem die Kinder hatten den Besuch des Nikolaus schon lange herbeigesehnt. Schließlich hatte er neben einem Grußwort auch Weckmänner für sie im Gepäck.

Foto: Ja/Jochmann, Dirk (dj)

Am Rathaus angekommen, hielt der Nikolaus noch eine kurze Ansprache. Er appelliert an die Kinder, dankbar zu bleiben und „auch an die Kinder zu denken, denen es nicht so gut geht“. Daraufhin durften drei Kinder dem Nikolaus noch ein Gedicht vortragen, woraufhin sie alle einen Weckmann geschenkt bekamen. Im Anschluss besuchten Nikolaus und Co noch Kranke im Helios-Cäcilien-Hospital Hüls sowie Bewohner des städtischen Seniorenheims Hüls Fischers-Meyser-Stift.

(LF)