Sparkasse: Neubau kommt

Investor für das Areal an der Friedrichstraße ist in Sicht. SPD kritisiert mangelhafte Abstimmung mit der Stadt.

Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Auf der Suche nach einem Investor für ihr Grundstück an der Friedrichstraße/St.-Anton-Straße ist die Sparkasse fündig geworden. „Zur Immobilienmesse Expo Real Anfang Oktober wird es eine Mitteilung geben“, so Peter Bauland, der Sprecher des Geldhauses. „Vielleicht sogar schon Ende September.“

Zuvor hatte SPD-Planungsexperte Jürgen Hengst verlauten lassen, dass eine Investitionsentscheidung der Sparkasse unmittelbar bevorstehe. Als Quelle nannte er „gewöhnlich gut unterrichtete Kreise“. Sollten die Verträge tatsächlich unterschriftsreif vorliegen, wäre er vom Vorgehen der Sparkasse überrascht, sagte Hengst.

Er hätte erwartet, dass ein öffentlich-rechtliches Institut städtebauliche Großprojekte mit den Entscheidungsträgern einer Stadt abstimmt. Dass es einen solchen Kontakt gegeben hätte, könne er für sich und den Planungsausschuss zumindest ausschließen. „Diese Form von Eigenleben und fehlender Rücksichtnahme auf die Interessen der Stadt ist wenig hilfreich“, kritisiert Hengst.

Seit Jahren sucht die Sparkasse nach einer Lösung für das rund 3800 Quadratmeter große Areal in der Innenstadt. Die Mitarbeiter haben die maroden Büros längst geräumt, betrieben wird an dem Standort nur noch die Geschäftsstelle.

Eine Sparkassen-Filiale soll es dort, wo 1981 der erste Geldautomat am Niederrhein aufgestellt wurde, auch künftig geben. Denkbar ist, dass das Institut vor diesem Hintergrund Teileigentümerin bleibt. Den Plan, auf eigene Kosten an der Friedrichstraße zu bauen und die Flächen zu vermarkten, hat die Sparkasse verworfen, weil sich das Projekt aus ihrer Sicht nicht rechnet.

Wie der Investor, den die Sparkasse nun an der Hand hat, auf seine Kosten kommen will, ist offen. Dass auf dem Areal eine großzügige Architektur für Einzelhandelsgeschäfte, Arztpraxen und Kanzleien entsteht, gilt angesichts der erzielbaren Mieten als wenig wahrscheinlich. Denkbar wäre dagegen ein Mix aus Büros und Parkdecks.

Anfang 2013 hatte die SPD vorgeschlagen, die Sparkassen-Filiale abzureißen. Der Neubau an dieser Stelle sollte unter anderem Platz für Veranstaltungen bieten, die bisher im Seidenweberhaus stattfinden. Die Stadt hätte als langfristiger Mieter auftreten und das Seidenweberhaus abreißen können. Laut Hengst ist es bedauerlich, dass diese Initiative nicht verfolgt wurde. Eine Chance zum Wohl der Stadt sei vergeben worden.