Landeseinrichtung So sieht die Planung für eine neue Flüchtlingsunterkunft in Stahldorf aus
Krefeld · Zahl der geplanten Räume,Personenzahl, Absicherung des Industriestandortes, Zukunft anderer Flüchtlingsunterkünfte in der Umgebung: Stadtdirektor Markus Schön nennt Details zur möglichen Einrichtung des Landes, auch wenn es für die erst eine Bauvoranfrage gibt. Wie CDU und SPD mögliche Auswirkungen bewerten.
Wie ist der Stand der Dinge bei der möglichen Flüchtlingsunterkunft des Landes (ZUE) an der Oberschlesienstraße? Im Sozialausschuss hat Stadtdirektor Markus Schön nun auf Anfrage von CDU, FDP und Freien Wählern Details zu einer Einrichtung auf einem Gelände der Thelen-Gruppe mitgeteilt. Danach liegt eine Bauvoranfrage zur Nutzungsänderung eines Bürogebäudes und des Rechenzentrums vor, die von 122 Schlafräumen im nördlichen Gebäude ausgeht. Das andere Gebäude ist als Freizeitzentrum inklusive Kantine konzipiert. Schön betonte, dass es weiterhin keine Entscheidung der Bezirksregierung Düsseldorf für diese Unterkunft gebe. Wenn sie realisiert würde, seien in der ZUE mit zwei Gebäuden ohne Erweiterung 500 bis 600 Plätze vorgesehen.
Markus Schön: „Die Flüchtlingsunterkunft Forstwald entlastet, aber das ist nur temporär. Wir sehen daher sehr viele Vorteile in der jetzt geplanten Landesunterkunft. Es ist uns aber bewusst, dass der Sozialraum Fischeln und Stahldorf damit überlastet würde. Wenn es so kommt, würden wir uns von der Unterkunft am Wehrhahnweg trennen, wo sich gerade 179 Menschen befinden.“
Stadt sieht Industriestandort durch Unterkunft nicht gefährdet
Wichtig ist der Politik der Fortbestand des Industriestandortes rund um Outokumpu. Den sieht die Stadt gewährleistet. Der gültige Bebauungsplan setze ein Industriegebiet fest, nur ausnahmsweise könne eine Anlage für soziale Zwecke errichtet werden, sie muss aber in ihrer räumlichen Ausdehnung untergeordnet bleiben, um ausreichend Entwicklungspotenziale für „bestehende oder neue industrielle Nutzungen vorzuhalten“, heißt es im B-Plan.
CDU-Fraktionschefin Britta Oellers hat dennoch weiterhin Bedenken: „Ich bezweifle, dass die Bauverwaltung kein Problem sieht. Ich habe den Regierungspräsidenten gefragt. In Forstwald haben wir bereits eine Landesunterkunft. Ich habe die Sorge, dass die Industriefläche für einen anderen Nutzen umgewidmet werden könnte.“
Unterdessen hat die SPD ihre Position zum Standort in Stahldorf noch einmal präzisiert, gepaart mit Kritik an der CDU: „Endlich greift das Land NRW die Forderung nach einer Entlastung der Kommunen bei der Unterbringung von Flüchtlingen auf und die CDU stellt sich quer – natürlich ohne selbst konstruktive Lösungsvorschläge zu unterbreiten“, kritisiert Ratsfrau Lena Marie Wagner. Eine Landeseinrichtung entlaste die Stadt spürbar, „weil so teure Hotelanmietungen und vor allem die Nutzung von Turn- und Sporthallen vermieden werden könnten.“ Zudem sei es ein guter Ausgleich für Fischeln-Stahldorf, wenn dadurch die Flüchtlingsunterkunft am Wehrhahnweg aufgegeben werden könne. Die CDU Fischeln hatte die Errichtung einer neuen Landeseinrichtung für Flüchtlingen an der Oberschlesienstraße abgelehnt. Frank Hinz und Christopher Schiffer hatten das auch damit begründet, dass es sich dort um ein für Krefeld wichtiges Industriegebiet handele, das nicht gefährdet werden dürfe. Lena Marie Wagner argumentiert, diese ja berechtigte Sorge sei mit den genannten Schutzregeln im Bebauungsplan zufriedenstellend geklärt.