Gemeindebrief-Jubiläum: Seit 25 Jahren Themen rund um Markus
Der Gemeindebrief der evangelischen Markuskirche erscheint dieses Jahr zum 100. Mal.
Krefeld-Fischeln. Der Gemeindebrief der evangelischen Markuskirche in Fischeln feiert dieses Jahr sein 25-jähriges Bestehen. Die erste Ausgabe erschien Ende 1986 und war noch mit einer handschriftlichen Überschrift „Gemeindebrief“ versehen.
Die Idee eines Gemeindebriefs hatte Pfarrer Burkhard Kamphausen, der heutige Superintendent, der damals seinen Dienst an der Markuskirche angetreten hatte. Seitdem hat sich viel getan. Bereits die zweite Ausgabe präsentierte sich professioneller und erschien unter dem noch heute üblichen Namen „Rund um Markus“.
Für das Layout der ersten Seite des DIN-5 großen Heftchens entwarf ein Designer das noch immer genutzte Logo mit dem Abbild des Fischelner Glockenturms. Das Besondere an dem Gemeindebrief der evangelischen Gemeinde Krefeld-Süd ist die Themensetzung. Jedes Heft hat, neben den Veranstaltungsinformationen, ein Hauptthema.
Klaus-Dieter Neubauer, der seit der ersten Stunde dabei ist, erklärt: „Das Konzept besteht daraus, dass man sich ein Thema auswählt, das so in der Gesellschaft oder in den Zeitungen nicht vor kommt. Zu diesem Thema, das nicht immer ein kirchliches sein muss, kommen Beiträge aus der Gemeinde selber, wenn möglich durchaus kontrovers, aber auch ein theologisch besetzter Artikel.
Wir wollen anregen, über die verschiedenen Aussagen nachzudenken.“ Zu den Themen gehörten beispielsweise schon „Welche Werte braucht das Land?“, „Sonntag freie Zeit“-, „Abstieg“, „Wer ist Dein Held?“, „Glaubensfreiheit“ und „Gewinnen und Verlieren“. Aber auch ein Zitat von Bertolt Brecht hat es schon zum Thema geschafft: „Sie werden lachen — die Bibel.“ Dies war seine Antwort auf die Frage, welches Buch er am liebsten lese.
Nach sich die Redaktion auf ein Thema festgelegt hat, spricht sie verschiedene Leute an, ob sie nicht aus ihrem Erfahrungsschatz einen Artikel beitragen könnten. Zum Thema „Glück“ schrieb etwa ein Schornsteinfeger einen Beitrag. Eine besondere Ausgabe, die den Zeitgeist traf, gab es 1989, als das Thema noch vor dem Mauerfall „Blick nach Osten“ hieß.
Auf dem Cover guckte die Person auf dem deutschen 100-Mark-Schein (Sebastian Münster) nach rechts statt nach links. Seit 1986 erscheint der Gemeindebrief vierteljährlich und hat heute eine Auflage von 7000 Exemplaren. Die Hefte werden nach dem Druck von vielen ehrenamtlichen Gemeindemitgliedern an die Haushalte verteilt.
Geht man von durchschnittlich Drei-Personen-Haushalten aus, könnte der Gemeindebrief somit rund 21 000 Krefelder erreichen. „Wir wollen uns in erster Linie an die Menschen wenden, die nicht jeden Sonntag in die Kirche gehen, sondern im weiteren Umfeld der Gemeinde sind und auf diese Art den Kontakt zur Gemeinde halten“, sagt Neubauer.
Ende der neunziger Jahre sorgte der Gemeindebrief auch für ein ökumenisches Zusammenwachsen im Krefelder Süden. Eine Ausgabe pro Jahr wurde zusammen mit den katholischen Gemeinden Sankt Clemens und Herz Jesu aufgelegt. Leider endete diese Zusammenarbeit, als die katholischen Gemeindebriefe eingestellt wurden.
Frischen Wind in der Redaktion brachte der Zusammenschluss der Gemeinden Luther, Matthäus und Markus zur Kirchengemeinde Krefeld-Süd, durch den sich auch die jeweiligen Gemeindebriefe vereinigten. Neubauer: „Bald steht unsere hundertste Ausgabe bevor, dafür lassen wir uns etwas Besonderes einfallen.“